BGH, Beschluss vom 09.06.2021, AZ XII ZB 545/20

Aus­ga­be: 08–2021Betreu­ungs­recht

a) Nach §1896 Abs. 2 Satz 1 BGB darf ein Betreu­er nur bestellt wer­den, soweit die Betreu­ung erfor­der­lich ist. Die­ser Grund­satz ver­langt für die Bestel­lung eines Betreu­ers die kon­kre­te tat­rich­ter­li­che Fest­stel­lung, dass sie –auch unter Beach­tung der Ver­hält­nis­mä­ßig­keit –not­wen­dig ist, weil der Betrof­fe­ne auf ent­spre­chen­de Hil­fen ange­wie­sen ist und weni­ger ein­schnei­den­de Maß­nah­men nicht in Betracht kom­men (im Anschluss an Senats­be­schluss vom 10.Juni 2020 ‑XII ZB 25/20 ‑FamRZ 2020, 1588 Rn. 9 mwN).

b) Für die Anord­nung eines Ein­wil­li­gungs­vor­be­halts im Bereich der Ver­mö­gens-sor­ge muss eine kon­kre­te Gefahr des Ver­mö­gens des Betrof­fe­nen durch sein akti­ves Tun fest­ge­stellt wer­den, indem er etwa ver­mö­gens­er­hal­ten­de und ‑schüt­zen­de Maß­nah­men des Betreu­ers kon­ter­ka­riert oder ande­re ver­mö­gens­schä­di­gen­de Maß­nah­men trifft (im Anschluss an Senats­be­schluss vom 15. August 2018-XII ZB 10/18-FamRZ 2018, 1770).

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