BGH, Beschluss vom 10.07.2019, AZ XII ZB 33/18
Aus­ga­be 08–2019, her­aus­ge­ge­ben von BGH

a) Das inter­na­tio­nal anwend­ba­re Recht für den — im deut­schen Recht in § 1598 a BGB geregelten
— Anspruch auf sta­tus­neu­tra­le Klä­rung der bio­lo­gi­schen Abstam­mung ist in ent­spre­chen­der Anwen­dung des Abstam­mungs­sta­tuts nach Art. 19 Abs. 1 EGBGB zu ermitteln.
b) Eine nach aus­län­di­schem Recht (hier: Ungarn) erfolg­te sta­tus­recht­li­che Abstam­mungs­fest­stel­lung ent­fal­tet hin­sicht­lich des Anspruchs auf sta­tus­neu­tra­le Klä­rung der bio­lo­gi­schen Abstam­mung kei­ne Sperr­wir­kung für die Anwend­bar­keit deut­schen Rechts.
c) Dass in einem vor­her­ge­hen­den sta­tus­recht­li­chen Abstam­mungs­ver­fah­ren das Ergeb­nis eines Abstam­mungs­gut­ach­tens ohne Rechts­ver­tei­di­gung hin­ge­nom­men wor­den ist, kann ohne Hin­zu­tre­ten von wei­te­ren Umstän­den nicht dazu füh­ren, dass das Bedürf­nis für eine sta­tus­neu­tra­le Klä­rung der bio­lo­gi­schen Abstam­mung ent­fällt (Fort­füh­rung des Senats­be­schlus­ses vom 30. Novem­ber 2016 –XII ZB 173/16-FamRZ 2017, 219).

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=Aktuell&Sort=12288&Seite=5&nr=98155&pos=163&anz=504