BGH, Beschluss vom 13.05.2020, AZ XII ZB 541/19

Aus­ga­be: 06–2020Betreu­ungs­recht

a) §319 Abs.4 FamFG schließt die Mög­lich­keit, die vor der Geneh­mi­gung einer Unter­brin­gungs­maß­nah­me zwin­gend gebo­te­ne Anhö­rung des Betrof­fe­nen im Wege der Rechts­hil­fe vor­zu­neh­men, zwar nicht völ­lig aus. Die­se Mög­lich­keit ist jedoch auf eng begrenz­te Aus­nah­me­fäl­le beschränkt. Macht das Gericht von ihr Gebrauch, muss es in sei­ner Ent­schei­dung die Grün­de hier­für in nach­prüf­ba­rer Wei­se dar­le­gen (im Anschluss an Senats­be­schlüs­se vom 22.März 2017 ‑XIIZ­B358/16-FamRZ 2017, 996 und vom 2.März 2016 ‑XIIZ­B258/15-FamRZ 2016, 804).
b) Die Bestel­lung des Ver­fah­rens­pfle­gers erst mit der End­ent­schei­dung ver­fehlt den gesetz­li­chen Zweck des §317 FamFG, die Belan­ge des Betrof­fe­nen in die End­ent­schei­dung ein­flie­ßen zu lassen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/recht…