BGH, Beschluss vom 23.02.2022, AZ IV ZB 24/21

Aus­ga­be: 03–2022Erbrecht

1. Die §§ 27, 7 BeurkG die­nen dage­gen nicht dem Zweck, den Erb­las­ser vor einer Beein­flus­sung durch den als Tes­ta­ments­voll­stre­cker vor­ge­se­he­nen Notar bei der Errich­tung eines eigen­hän­di­gen Tes­ta­ments zu schüt­zen. Wenn der Erb­las­ser durch fal­sche Bera­tung zu einer über­flüs­si­gen Tes­ta­ments­voll­stre­ckung bewo­gen wor­den ist, kann das Tes­ta­ment gemäß § 2078 BGB ange­foch­ten wer­den. Ist eine Tes­ta­ments­voll­stre­ckung dage­gen sach­ge­recht, ist es erfah­rungs­ge­mäß meist ein Anlie­gen des Erb­las­sers, dass der Notar, dem er zu Leb­zei­ten sei­ne Ange­le­gen­hei­ten anver­traut hat, auch sei­nen letz­ten Wil­len voll­zie­hen soll.

2. Der Wirk­sam­keit der Tes­ta­ments­voll­stre­cker­er­nen­nung in einem eigen­hän­di­gen Tes­ta­ment steht es daher nicht ent­ge­gen, wenn die­ses in den Räu­men des Notars in unmit­tel­ba­rem zeit­li­chem Zusam­men­hang mit der Beur­kun­dung einer letzt­wil­li­gen Ver­fü­gung vom Erb­las­ser abge­fasst wur­de oder der Notar den Text des eigen­hän­di­gen Tes­ta­ments ent­wor­fen hat.

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