OLG Braun­schweig, Beschluss vom 17.12.2021, AZ 3 W 48/21

Aus­ga­be: 01–2022Erbrecht

1. Für die Fest­stel­lung des Fis­kus­erb­rechts gemäß § 1964 BGB ist beim Nach­lass­ge­richt funk­tio­nell grund­sätz­lich der Rechts­pfle­ger zustän­dig; der lan­des­recht­li­che Rich­ter­vor­be­halt des § 14 Abs. 1 Satz 2, Satz 1 Nr. 4 Zust­VO-Jus­tiz umfasst das Fest­stel­lungs­ver­fah­ren auch dann nicht, wenn Ein­wän­de gegen die Fest­stel­lung erho­ben wor­den sind.

2. Eine Fis­kus­er­b­schaft kommt neben Erben drit­ter Ord­nung nicht in Betracht; ist die gan­ze Linie eines Groß­el­tern­paa­res weg­ge­fal­len, tritt gemäß § 1926 Abs. 4 BGB die Linie des ande­ren Groß­el­tern­paa­res an ihre Stel­le, nicht der Fiskus.

3. Ein Abver­merk der Geschäfts­stel­le stellt kei­ne Auf­ga­be zur Post im Sin­ne von § 15 Abs. 2 FamFG dar.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://openjur.de/u/2382215.html