OLG Frank­furt, Beschluss vom 08.10.2021, AZ 20 W 24/21

Aus­ga­be: 02–2022Erbrecht

Wech­sel­be­züg­li­che Erbein­set­zung der Erb­las­se­rin durch Ehe­mann in gemein­schaft­li­chem Tes­ta­ment in Bezug auf etwai­ge Ersatzschlusserbeneinsetzung
Der Satz der all­ge­mei­nen Lebens­er­fah­rung, nach der davon aus­ge­gan­gen wer­den kann, dass ohne aus­drück­li­che Rege­lung ein Tes­tie­ren­der, der eines sei­ner Kin­der als Erben ein­setzt, im Zwei­fel für den Fall, dass die­ses weg­fällt, an des­sen Stel­le auch des­sen Abkömm­lin­ge als Erben ein­setzt, stellt kein Kri­te­ri­um dar, das bei der indi­vi­du­el­len Aus­le­gung einer Ver­fü­gung von Todes wegen her­an­ge­zo­gen wer­den kön­ne; viel­mehr ist die­se Regel der Lebens­er­fah­rung gera­de in der Vor­schrift des § 2069 BGB als Aus­le­gungs­re­gel für den Fall nor­miert wor­den, dass die indi­vi­du­el­le Aus­le­gung ergeb­nis­los bleibt (Abgren­zung zu Ober­lan­des­ge­richt Hamm vom 15. Juli 2003 — 15 W 178/03,

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://www.rv.hessenrecht.hessen.de/bshe/docum…