OLG Ham­burg, Beschluss vom 16.03.2021, AZ 2 W 17/20

Aus­ga­be: 07–2021Erbrecht

1. Die Rege­lun­gen des für das jüdisch-reli­giö­se Recht maß­geb­li­chen Schul­chan Aruch sind mit dem deut­schen orde public Grund­satz (Art. 6 EGBGB) nicht ver­ein­bar, soweit sie die Tes­tier­fä­hig­keit aus­schlie­ßen und dort, wo sie sie zulas­sen, eine tes­ta­men­ta­ri­sche Ein­set­zung der Ehe­frau als Erbin ausschließen.

2. Bei den Rege­lun­gen des Schul­chan Aruch zur Anwe­sen­heit zwei­er kosche­rer Zeu­gen bei der Tes­ta­ments­er­rich­tung han­delt es sich nicht um ein dem mate­ri­el­len Recht zuzu­ord­nen­des Form­erfor­der­nis, son­dern um eine ver­fah­rens­recht­li­che Rege­lung, die der Wirk­sam­keit eines Tes­ta­ments nicht im Wege steht. 

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://www.landesrecht-hamburg.de/jportal/port…