(Stutt­gart) In einer soeben ver­öf­fent­lich­ten Ent­schei­dung des Finanz­ge­richts Ber­lin-Bran­den­burg hat­te sich das Gericht mit der Fra­ge zu befas­sen, ob ein Ehe­gat­te, der sich trennt und aus sei­nem Haus aus­zieht, wei­ter­hin Anspruch auf die Eigen­heim­zu­la­ge hat.

Dar­auf ver­weist der Kie­ler Steu­er­be­ra­ter Jörg Pas­sau, Vize­prä­si­dent der Deut­schen Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V. (DANSEF) mit Sitz in Stutt­gart unter Hin­weis auf das am 03.11..2009 ver­öf­fent­lich­te Urteil des Finanz­ge­richts Ber­lin-Bran­den­burg vom 23. Sep­tem­ber 2009, Az.: 12 K 12220/08.

Ein Steu­er­pflich­ti­ger hat Anspruch auf Eigen­heim­zu­la­ge für ein von ihm erwor­be­nes oder errich­te­tes Haus, wenn er es selbst nutzt oder unent­gelt­lich an einen Ange­hö­ri­gen über­lässt. Im Fal­le der Tren­nung von Ehe­gat­ten, die für ein gemein­schaft­lich erwor­be­nes oder errich­te­tes Haus Eigen­heim­zu­la­ge erhal­ten haben, hat der Ehe­gat­te, der aus dem Haus aus­zieht, dem­entspre­chend nur dann wei­ter­hin Anspruch auf die — sei­nem Mit­ei­gen­tums­an­teil ent­spre­chen­de — Hälf­te der Eigen­heim­zu­la­ge, wenn er sei­ne Hälf­te des Hau­ses dem ande­ren Ehe­gat­ten unent­gelt­lich über­lässt. Zahlt der ande­re Ehe­gat­te hin­ge­gen eine Nut­zungs­ent­schä­di­gung, so ent­fällt die hälf­ti­ge Eigen­heim­zu­la­ge für den nicht mehr in dem Haus leben­den Ehe­gat­ten. Der wei­ter­hin das Haus nut­zen­de Ehe­gat­te hat sei­ner­seits nur Anspruch auf die Hälf­te der Eigen­heim­zu­la­ge, weil ihm nur eine ideel­le Hälf­te des Hau­ses gehört.

Die­se Fol­ge, so Pas­sau, tritt nach der vor­ge­nann­ten Ent­schei­dung des Finanz­ge­richts Ber­lin-Bran­den­burg auch dann ein, wenn der in dem Haus ver­blei­ben­de Ehe­gat­te zwar kei­ne Nut­zungs­ent­schä­di­gung zahlt, aber die Kre­dit­ra­ten und die lau­fen­den Kos­ten des Hau­ses allein trägt und den nicht mehr dort leben­den Ehe­gat­ten im Innen­ver­hält­nis von allen Ansprü­chen der kre­dit­ge­ben­den Bank frei­stellt. Die Rich­ter befan­den, dass die­se Zah­lun­gen, soweit sie dem aus dem Haus aus­ge­zo­ge­nen Ehe­gat­ten zugu­te kom­men, nur des­halb geleis­tet wür­den, um das Haus wei­ter­hin — nun­mehr allein — nut­zen zu kön­nen und des­halb einer Nut­zungs­ent­schä­di­gung gleich­zu­set­zen seien.

Das Finanz­ge­richt hat die Revi­si­on zum Bun­des­fi­nanz­hof zugelassen.

Pas­sau emp­fahl, den Aus­gang zu beach­ten und ggfs. steu­er­li­chen Rat in Anspruch zu neh­men, wobei er dabei u. a. auf die DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung  für Erb- und Fami­li­en­recht e. V —  www.dansef.de — verwies.

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Jörg Pas­sau
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