(Stutt­gart) Das Finanz­ge­richt Düs­sel­dorf hat ent­schie­den, dass ein in der Schweiz leben­der Erbe, der nur hin­sicht­lich eines in Deutsch­land bele­ge­nen Grund­stücks (beschränkt) erb­schaft­steu­er­pflich­tig ist, Anspruch auf den­sel­ben Frei­be­trag hat, wie ein Erbe, der in Deutsch­land wohnt und des­halb unbe­schränkt steu­er­pflich­tig ist. 

Dar­auf ver­weist der Stutt­gar­ter Fach­an­walt für Erbrecht Micha­el Henn, Vize­prä­si­dent und geschäfts­füh­ren­des Vor­stands­mit­glied der Deut­schen Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V. (DANSEF) mit Sitz in Stutt­gart, unter Hin­weis auf die Mit­tei­lung des Finanz­ge­richts (FG) Düs­sel­dorf vom 16.12.2013 zu sei­nem Urteil vom 27. Novem­ber 2013 (4 K 689/12 Erb).

Der Klä­ger ist Schwei­zer Staats­an­ge­hö­ri­ger. Sei­ne Ehe­frau war eben­falls Schwei­zer Staats­an­ge­hö­ri­ge. Bei­de hat­ten ihren Wohn­sitz in der Schweiz. Die Ehe­frau des Klä­gers ver­starb im Jahr 2009. Sie wur­de von dem Klä­ger allein beerbt. Die Ehe­frau des Klä­gers war Eigen­tü­me­rin eines in Deutsch­land bele­ge­nen Grund­stücks. Dar­über hin­aus war sie Inha­be­rin von Kon­ten bei Ban­ken in Deutsch­land und in der Schweiz.

Das Finanz­amt setz­te gegen den Klä­ger Erb­schaft­steu­er nur für das in Deutsch­land bele­ge­ne Grund­stück fest. Dabei berück­sich­ti­ge es einen Frei­be­trag von 2.000 Euro, der nach dem Erb­schaft­steu­er- und Schen­kung­steu­er­ge­setz für beschränkt Steu­er­pflich­ti­ge vor­ge­se­hen ist. Für unbe­schränkt steu­er­pflich­ti­ge über­le­ben­de Ehe­gat­ten gilt ein Frei­be­trag von 500.000 Euro.

Das Finanz­ge­richt Düs­sel­dorf leg­te dem Gerichts­hof der Euro­päi­schen Uni­on in Luxem­burg die Fra­ge vor, ob die gesetz­lich vor­ge­se­he­ne Ungleich­be­hand­lung des beschränkt steu­er­pflich­ti­gen Klä­gers im Ver­gleich zu unbe­schränkt Steu­er­pflich­ti­gen mit der Kapi­tal­ver­kehrs­frei­heit zu ver­ein­ba­ren ist. Die­se Fra­ge hat der Gerichts­hof der Euro­päi­schen Uni­on ver­neint (Urteil vom 17. Okto­ber 2013, Rs. C‑181/12). Dar­über hin­aus hat er ent­schie­den, dass sich auch ein Staats­an­ge­hö­ri­ger eines Dritt­staa­tes — wie hier der Schweiz — auf die durch das euro­päi­sche Recht garan­tier­te Kapi­tal­ver­kehrs­frei­heit beru­fen kann. Auf Grund die­ser Ent­schei­dung hat jetzt das Finanz­ge­richt Düs­sel­dorf der Kla­ge des Schwei­zer Klä­gers stattgegeben.

Henn riet, das zu beach­ten und in Zwei­fels­fäl­len recht­li­chen Rat ein­zu­ho­len, wobei er u. a. auch auf die Anwälte/ — innen in der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., — www.dansef.de — verwies.

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