(Stutt­gart) Der Bun­des­fi­nanz­hof (BFH) hat sich soeben mit den Fol­gen befasst, die sich für die Schen­kungsteu­er und die Grund­er­werb­steu­er erge­ben, wenn der Eigen­tü­mer ein Grund­stück ver­schenkt und sich dabei ein Wohn­recht auf Lebens­zeit an dem Grund­stück vorbehält. 

Er ist zu dem Ergeb­nis gekom­men, dass der Wert des Wohn­rechts, der unter bestimm­ten Vor­aus­set­zun­gen der Grund­er­werb­steu­er unter­liegt, höher sein kann als der Wert des Wohn­rechts, der bei der Berech­nung der Schen­kungsteu­er abge­zo­gen wurde.

Dar­auf ver­weist der Nürn­ber­ger Fach­an­walt für Erb- und Steu­er­recht sowie Han­dels- und Gesell­schafts­recht Dr. Nor­bert Gie­se­ler, Vize­prä­si­dent der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., Stutt­gart, unter Hin­weis auf die Mit­tei­lung des Bun­des­fi­nanz­ho­fes (BFH) vom 19.02.2014 zu sei­nem Urteil vom 20. Novem­ber 2013 — II R 38/12.

Bei der Bemes­sung der Schen­kungsteu­er ist der Wert des Wohn­rechts vom geson­dert fest­ge­stell­ten Grund­stücks­wert abzu­zie­hen. Inso­weit ver­min­dert sich die fest­zu­set­zen­de Schen­kungsteu­er. Der Wert des Wohn­rechts hängt dabei vom Jah­res­wert des Wohn­rechts und der sta­tis­ti­schen Lebens­er­war­tung des Schen­kers ab. Der Jah­res­wert des Wohn­rechts wie­der­um wird gesetz­lich begrenzt auf höchs­tens den Betrag, der sich ergibt, wenn man den Grund­stücks­wert durch 18,6 teilt. Die­se gesetz­li­che Begren­zung auf einen Höchst­be­trag gilt nach der Ent­schei­dung des BFH aller­dings nicht bei der Berech­nung des Werts des Wohn­rechts für Zwe­cke der Grund­er­werb­steu­er. Dies hat zur Kon­se­quenz, dass der Wert des Wohn­rechts bei der Grund­er­werb­steu­er höher sein kann als der Wert, der bei der Berech­nung der Schen­kungsteu­er abge­zo­gen wurde.

Kon­kret betrof­fen von der Ent­schei­dung des BFH sind bei­spiels­wei­se Grund­stücks­schen­kun­gen an Geschwis­ter, Nich­ten oder Nef­fen. In die­sen Fäl­len unter­liegt der Wert des Wohn­rechts der Grund­er­werb­steu­er. Nicht betrof­fen sind dage­gen Schen­kun­gen zwi­schen Ehe­gat­ten, ein­ge­tra­ge­nen Lebens­part­nern oder Ver­wand­ten in gera­der Linie (Eltern und deren Abkömm­lin­ge bzw. Stief­kin­der). Ent­spre­chen­des gilt für Schen­kun­gen an Ehe­gat­ten oder ein­ge­tra­ge­ne Lebens­part­ner von Ver­wand­ten in gera­der Linie bzw. Stief­kin­dern. Für die­se Fäl­le ist für das vor­be­hal­te­ne Wohn­recht kei­ne Grund­er­werb­steu­er zu ent­rich­ten. Denn, ob der Wert des Wohn­rechts der Grund­er­werb­steu­er unter­liegt, hängt davon ab, in wel­chem recht­li­chen Ver­hält­nis Schen­ker und Beschenk­ter zuein­an­der stehen. 

Dr. Gie­se­ler emp­fahl, dies zu beach­ten sowie ggfs. recht­li­chen und steu­er­li­chen Rat ein­zu­ho­len, wobei er u. a. auch auf die bun­des­weit mehr als 700 auf Erbrecht, Erb­schaft­steu­er­recht und Schei­dungs­recht spe­zia­li­sier­ten Rechts­an­wäl­te und Steu­er­be­ra­ter der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., www.dansef.de verwies.

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