(Stutt­gart) Min­der­jäh­ri­ge Kin­der sind häu­fig die Leid­tra­gen­den einer zer­bro­che­nen Ehe. Kön­nen sich die Eltern nach der Schei­dung nicht über den Auf­ent­halts­ort der Kin­der eini­gen, müs­sen letzt­lich die Gerich­te eine Ent­schei­dung hier­über treffen. 

Seit der grund­le­gen­den Reform des Kind­schafts­rechts zum 01.07.1998, so der Nürn­ber­ger Fach­an­walt für Fami­li­en­recht Mar­tin Weis­pfen­ning, Geschäfts­füh­rer „Fami­li­en­recht” der Deut­schen Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V. (DANSEF) in Stutt­gart, sieht das Gesetz vor, dass die Eltern, auch wenn sie getrennt leben oder geschie­den sind, die gemein­sa­me elter­li­che Sor­ge für ihre min­der­jäh­ri­gen Kin­der bei­be­hal­ten und auch wei­ter­hin gemein­sam die Ver­ant­wor­tung für die­se tragen.

Bereits kurz nach die­ser gesetz­li­chen Neue­rung habe der Bun­des­ge­richts­hof im Jah­re 1999 fest­ge­stellt, dass es sich bei die­ser Ände­rung nicht etwa nur im ein „Regel-Aus­nah­me-Ver­hält­nis” mit der Prio­ri­tät zu Guns­ten des gemein­sa­men Sor­ge­rechts han­delt. Nur dann, wenn es den Eltern auf­grund ihrer per­sön­li­chen Pro­ble­me nicht gelingt, gemein­sam Ent­schei­dun­gen im Inter­es­se des Kin­des zu tref­fen, sei der Allein­sor­ge der Vor­zug zu geben, so der BGH. Kom­me eine Eini­gung über den Kin­des­auf­ent­halt nicht zustan­de, so Weis­pfen­ning, kom­men die Eltern­tei­le bis­wei­len auf die Idee, das Kind oder die Kin­der zeit­wei­se mal bei einem Eltern­teil und sodann bei dem ande­ren Eltern­teil auf­wach­sen zu las­sen, getreu dem Mot­to: „Geteil­tes Leid ist hal­bes Leid”. Sol­chen Bestre­bun­gen, so betont Weis­pfen­ning, habe schon das Ober­lan­des­ge­richt Stutt­gart einen Rie­gel vor­ge­scho­ben. In der ent­spre­chen­den Ent­schei­dung (Akten­zei­chen: 16 UF 13/07) habe das Gericht ein­deu­tig fest­ge­stellt, dass ein soge­nann­tes „Betreu­ungs-/Wech­sel­mo­dell” fami­li­en­ge­richt­lich nicht ein­ge­ord­net wer­den kann, auch wenn dies ein Eltern­teil bean­tra­ge, da es sodann an der not­wen­di­gen „Kon­ti­nui­tät” bei der Kin­der­er­zie­hung man­ge­le und die Kin­der stän­dig aus ihrer gewohn­ten Umge­bung her­aus­ge­ris­sen wer­den. Falls sich die Eltern über den Kin­des­auf­ent­halt strei­ten, sei grund­sätz­lich nur einem Eltern­teil allein das Auf­ent­halts­be­stim­mungs­recht zu ertei­len. Als „Kom­pro­miss­lö­sung”, so habe das Gericht hier­bei aus­drück­lich betont, sei eine wech­sel­sei­ti­ge Betreu­ung nicht zu ver­ste­hen und auch nicht geeignet.

Im Hin­blick auf die gro­ßen psy­chi­schen Belas­tun­gen, die der­ar­ti­ge Strei­tig­kei­ten um den Auf­ent­halt oder auch nur das Umgangs­recht mit den Kin­dern für die­se mit sich brin­gen, rät Fami­li­en­rechts­exper­te Weis­pfen­ning  denn auch, sich hin­sicht­lich der aus der Ehe her­vor­ge­gan­gen Kin­der güt­lich zu eini­gen und kei­nen Rechts­streit zu ihren Las­ten auszutragen.

Bei auf­kom­men­den Rechts­fra­gen dazu ver­wies er u. a. auch auf die auf Fami­li­en­recht spe­zia­li­sier­ten Anwäl­tin­nen und Anwäl­te in der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung  für Erb- und Fami­li­en­recht e. V —  www.dansef.de —  

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Rechtsanwalt/Fachanwalt für Fami­li­en­recht
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