(Nürn­berg) Der 10. Senat des Bun­des­so­zi­al­ge­richts hat am 25. Juni 2009 in zwei Fäl­len ent­schie­den, dass der von den ver­hei­ra­te­ten Klä­ge­rin­nen wäh­rend ihrer jewei­li­gen Schwan­ger­schaft ver­an­lass­te Wech­sel der Lohn­steu­er­klas­se bei der Bemes­sung des Eltern­gel­des zu berück­sich­ti­gen sei.

Dar­auf ver­weist der Nürn­ber­ger Fach­an­walt für Fami­li­en­recht Mar­tin Weis­pfen­ning, Geschäfts­füh­rer der Deut­schen Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V. (DANSEF) in Nürn­berg unter Hin­weis auf die Mit­tei­lung des Bun­des­so­zi­al­ge­richts vom 25.06.2009, Az.:  B 10 EG 3/08 R und  B 10 EG 4/08 R.

Eltern­geld wird grund­sätz­lich nach dem durch­schnitt­li­chen monat­li­chen Erwerbs­ein­kom­men des Be­rechtigten in den letz­ten zwölf Mona­ten vor dem Monat der Geburt des Kin­des berech­net. Dabei sind u. a. die auf die­ses Ein­kom­men ent­fal­len­den Steu­ern abzu­zie­hen. Das Eltern­geld beträgt 67 % des so ermit­tel­ten Einkommens.

In dem einen Fall war die Steu­er­klas­se von IV auf III, in dem ande­ren von V auf III geän­dert wor­den. Das führ­te zu gerin­ge­ren monat­li­chen Steu­er­ab­zü­gen vom Arbeits­ent­gelt der Klä­ge­rin­nen. Gleich­zei­tig stie­gen aller­dings die von ihren Ehe­gat­ten (jetzt nach Steu­er­klas­se V) ent­rich­te­ten Einkommen­steuerbeträge so stark an, dass sich auch die monat­li­chen Steu­er­zah­lun­gen der Ehe­leu­te ins­ge­samt deut­lich erhöh­ten. Die­ser Effekt wur­de bei der spä­te­ren Steu­er­fest­set­zung wie­der ausgeglichen.

Ent­ge­gen der Auf­fas­sung des beklag­ten Frei­staa­tes ist das Ver­hal­ten der Klä­ge­rin­nen nach Auf­fas­sung des Bun­des­so­zi­al­ge­richts nicht als rechts­ethisch ver­werf­lich und damit als rechts­miss­bräuch­lich anzu­se­hen, so Weispfenning.

Der Steu­er­klas­sen­wech­sel war nach dem Ein­kom­men­steu­er­ge­setz erlaubt. Sei­ne Berück­sich­ti­gung ist durch Vor­schrif­ten des Bun­des­el­tern­geld- und Erzie­hungs­zei­ten­ge­set­zes (BEEG) weder aus­ge­schlos­sen noch sonst wie beschränkt. Nach dem erkenn­ba­ren Schutz­zweck des BEEG lässt sich ein Miss­brauchs­vor­wurf nicht hin­rei­chend begrün­den. Die Mög­lich­keit eines der­ar­ti­gen Steu­er­klas­sen­wech­sels ist im Gesetz­gebungsverfahren erör­tert wor­den, ohne dass dabei von Rechts­miss­brauch die Rede war. Trotz der inzwi­schen in meh­re­ren Bun­des­län­dern anhän­gi­gen Rechts­strei­tig­kei­ten, die erst­in­stanz­lich teil­wei­se zu Las­ten der Ver­waltung aus­ge­gan­gen sind, ist auch im Rah­men des Ers­ten Geset­zes zur Ände­rung des BEEG auf eine begren­zen­de Rege­lung ver­zich­tet worden.

Weis­pfen­ning emp­fahl, die­se Urtei­le zu beach­ten und ggfs. Rechts­rat ein­zu­ho­len, wobei er u. a. auch auf die auf Fami­li­en­recht spe­zia­li­sier­ten Anwäl­tin­nen und Anwäl­te in der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung  für Erb- und Fami­li­en­recht e. V —  www.dansef.de — ver­wies, in der bun­des­weit mehr als 700 auf Erbrecht, Erb­schaft­steu­er­recht und Schei­dungs­recht spe­zia­li­sier­te Rechts­an­wäl­te und Steu­er­be­ra­ter orga­ni­siert sind.

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