(Stutt­gart) Die Zuwei­sung eines Schul­plat­zes nach Abschluss der Grund­schu­le an ein acht­jäh­ri­ges Gym­na­si­um ist gegen den Wil­len der Eltern nicht zulässig.

Dar­auf ver­weist der Nürn­ber­ger Fach­an­walt für Fami­li­en­recht Mar­tin Weis­pfen­ning, Vize­prä­si­dent und Geschäfts­füh­rer „Fami­li­en­recht” der Deut­schen Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V. mit Sitz in Stutt­gart, unter Hin­weis auf die Mit­tei­lung des Ver­wal­tungs­ge­richts (VG) Trier vom 30.03.2012 zu sei­nem Beschluss vom 23. März 2012, Az.: 5 L 259/12.TR.

Die Eltern des antrag­stel­len­den Schü­lers hat­ten die­sen auf­grund der Emp­feh­lung der Grund­schu­le an einem der neun­jäh­ri­gen Gym­na­si­en in Trier ange­mel­det. Dort kam es zu einem Bewer­ber­über­hang von ins­ge­samt 50 Schü­lern, sodass der Schul­lei­ter des Gym­na­si­ums eine Aus­wahl­ent­schei­dung tref­fen muss­te, in der der betref­fen­de Schü­ler nicht zum Zuge gekom­men und auch nicht an eines der ande­ren drei neun­jäh­ri­gen Gym­na­si­en in Trier ver­teilt wor­den ist. Im Wesent­li­chen mit der Begrün­dung, dass dem in Pal­li­en woh­nen­den Schü­ler der Weg zum Fried­rich-Spee-Gym­na­si­um, wel­ches als acht­jäh­ri­ges Gym­na­si­um in Ganz­tags­form („G8GTS”) geführt wird, zumut­bar sei, ist er an die­ses Gym­na­si­um ver­wie­sen worden.

Zu Unrecht, so die Rich­ter der 5. Kam­mer des VG Trier.

Die Zuwei­sung eines Schü­lers an ein sog. „G8GTS” Gym­na­si­um gegen den aus­drück­li­chen Wil­len der Eltern, denen die Wahl der Schul­art oblie­ge, wider­spre­che den Ziel­vor­ga­ben des Gesetz­ge­bers und stel­le sich auf­grund der gra­vie­ren­den Unter­schie­de zwi­schen dem neun­jäh­ri­gen Regel­gym­na­si­um und dem ab der 7. Klas­se zwin­gend in Ganz­tags­form zu füh­ren­den acht­jäh­ri­gen Gym­na­si­um als Ver­let­zung des ver­fas­sungs­recht­lich garan­tier­ten Eltern­rechts dar. Der Gesetz­ge­ber in Rhein­land-Pfalz habe sich auf­grund der in ande­ren Bun­des­län­dern gemach­ten Erfah­run­gen bewusst gegen eine flä­chen­de­cken­de Ein­füh­rung des acht­jäh­ri­gen Gym­na­si­ums ent­schie­den. Die Erlan­gung der all­ge­mei­nen Hoch­schul­rei­fe nach acht Schul­jah­ren sei viel­mehr nur an bestimm­ten, regio­nal ver­teil­ten und zwin­gend in Ganz­tags­form zu füh­ren­den Gym­na­si­en mög­lich. Dabei sei es erklär­ter Wil­le des Gesetz­ge­bers, die sog. „G8GTS” Gym­na­si­en nicht als regu­lä­re, son­dern ledig­lich als Ange­bots­schul­art ein­zu­füh­ren, sodass eine Zuwei­sung an ein der­ar­ti­ges Gym­na­si­um gegen den aus­drück­li­chen Wil­len der Eltern nicht mög­lich und die getrof­fe­ne Aus­wahl­ent­schei­dung damit rechts­wid­rig sei. Die­se müs­se nun wie­der­holt und der Antrag­stel­ler an einem der vier neun­jäh­ri­gen Gym­na­si­en in Trier auf­ge­nom­men wer­den. Gegen die Ent­schei­dung steht den Betei­lig­ten inner­halb von zwei Wochen die Beschwer­de an das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Rhein­land-Pfalz  zu.

Weis­pfen­ning emp­fahl, dies zu beach­ten und in allen Zwei­fels­fäl­len Rechts­rat ein­zu­ho­len, wobei er u. a. auch auf die bun­des­weit mehr als 700 auf Erbrecht, Erb­schaft­steu­er­recht und Schei­dungs­recht spe­zia­li­sier­ten Rechts­an­wäl­te und Steu­er­be­ra­ter der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., www.dansef.de verwies. 

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