(Stutt­gart) Im Sep­tem­ber 2009 hat die Erb­rechts­re­form den Bun­des­rat pas­siert. Die­se soll am 01.01.2010 in Kraft tre­ten. Sie sieht u. a. eine Moder­ni­sie­rung der Pflicht­teils­ent­zie­hungs­grün­de vor und eine glei­ten­de Aus­schluss­frist für den Pflichtteilsergänzungsanspruch. 

Die­se in Kraft tre­ten­den Ände­run­gen, so der Nürn­ber­ger Fach­an­walt für Erb- und Steu­er­recht, Dr. Nor­bert Gie­se­ler, Vize­prä­si­dent der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., Stutt­gart, haben in der Bevöl­ke­rung offen­bar zu der fal­schen Annah­me geführt, dass das Pflicht­teils­recht in der Zukunft nicht mehr eine so gro­ße Rol­le mehr spiele.

Dabei, so Gie­se­ler, wer­de aller­dings ver­kannt, dass die Höhe des Pflicht­teils­an­spruchs durch die geplan­ten Neue­run­gen nicht berührt wird. Auch nach dem Inkraft­tre­ten der Reform haben Abkömm­lin­ge (Kin­der, ggfs. Enkel), Ehe­gat­ten und Lebens­part­ner, aber auch die Eltern, wenn die­se auf­grund gesetz­li­cher Erb­fol­ge zur Erb­schaft gelan­gen wür­den, einen Pflicht­teils­an­spruch in der Höhe der Hälf­te des gesetz­li­chen Erb­teils, wenn sie durch eine letzt­wil­li­ge Ver­fü­gung des Erb­las­sers von der Erb­fol­ge aus­ge­schlos­sen wer­den. Damit kön­ne auch nach dem 01.01.2010 z. B. das allei­ni­ge Kind in dem Fall, dass sich Eltern zunächst im Todes­fal­le allein zu gegen­sei­ti­gen Erben ein­set­zen, von dem über­le­ben­den Ehe­gat­ten einen Pflicht­teils­an­spruch in Höhe der Hälf­te der Erb­schaft ver­lan­gen, betont Gieseler.

Es sei daher auch wei­ter­hin rat­sam, ins­be­son­de­re dann, wenn nach dem Todes­fall mit Streit zu rech­nen, höhe­res Ver­mö­gen oder gar ein Unter­neh­men vor­han­den sei, ein recht­lich siche­res Tes­ta­ment auf­zu­set­zen, das die Gel­tend­ma­chung des Pflicht­teils­an­spruchs erschwe­re und unat­trak­ti­ver mache, oder mit den Kin­dern bereits zu Leb­zei­ten einen (nota­ri­el­len) Ver­trag zu schlie­ßen, wonach die­se beim Tode des erst­versterben­den Ehe­gat­ten auf das ihnen zuste­hen­de Pflicht­teils­recht verzichteten.

Gie­se­ler mahn­te daher, in allen Zwei­fels­fra­gen unbe­dingt recht­li­chen und ggfs. auch steu­er­li­chen Rat ein­zu­ho­len, wobei er u. a. auch auf die bun­des­weit mehr als 700 auf Erbrecht, Erb­schaft­steu­er­recht und Schei­dungs­recht spe­zia­li­sier­ten Rechts­an­wäl­te und Steu­er­be­ra­ter der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., www.dansef.de verwies.

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Dr. Nor­bert Gie­se­ler
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