BFH, Beschluss vom 29.09.2021, AZ IX R 11/19

Aus­ga­be: 01–2022Erb­schafts­steu­er­recht

Ver­mö­gens­über­tra­gung gegen Versorgungsleistung

1. Die Über­tra­gung von Ver­mö­gen gegen Ver­sor­gungs­leis­tun­gen ist nur im Anwen­dungs­be­reich des § 10 Abs. 1a Nr. 2 EStG (bzw. frü­her: § 10 Abs. 1 Nr. 1a Satz 1 EStG i.d.F. des JStG 2008) unent­gelt­lich; wird nach die­ser Vor­schrift nicht begüns­tig­tes Ver­mö­gen über­tra­gen, liegt ertrag­steu­er­recht­lich eine ent­gelt­li­che oder teil­ent­gelt­li­che Über­tra­gung vor.

2. Bei Über­tra­gung eines Ver­mie­tungs­ob­jekts des Pri­vat­ver­mö­gens gegen Leib­ren­te füh­ren die wie­der­keh­ren­den Leis­tun­gen des Über­neh­mers an den Über­ge­ber in Höhe ihres Bar­werts zu Anschaf­fungs­kos­ten, die mit den AfA berück­sich­tigt wer­den, und in Höhe ihres Zins­an­teils zu sofort abzieh­ba­ren Wer­bungs­kos­ten bei den Ein­künf­ten aus Ver­mie­tung und Verpachtung.

3. § 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 Satz 2 EStG, wonach Leib­ren­ten­zah­lun­gen nur mit dem in § 22 Nr. 1 Satz 3 Buchst. a Dop­pel­buchst. bb EStG vor­ge­se­he­nen Ertrags­an­teil als Wer­bungs­kos­ten (sofort) abge­zo­gen wer­den kön­nen, ist verfassungsgemäß.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://www.bundesfinanzhof.de/de/entscheidung/…