BFH, Beschluss vom 22.01.2020, AZ II R 8/18, II R 13/18, II R 18/18, II R 21/18 und II R

Aus­ga­be: 08–2020Erb­schafts­steu­er­recht

Betriebs­ver­mö­gen kann auch ohne Miss­brauchs­ab­sicht begüns­ti­gungs­schäd­li­ches „jun­ges Ver­wal­tungs­ver­mö­gen“ sein

Hat ein Betrieb bin­nen zwei­er Jah­re vor einem Erb­fall oder einer Schen­kung Ver­wal­tungs­ver­mö­gen aus Eigen­mit­teln erwor­ben oder umge­schich­tet, fällt inso­weit die erb­schaft- und schen­kungsteu­er­recht­li­che Begüns­ti­gung des Betriebs­ver­mö­gens fort. Das hat der Bun­des­fi­nanz­hof (BFH) für Erb­schaf­ten und Schen­kun­gen in den Jah­ren 2007 und 2010 bis 2012 mit fünf Urtei­len vom 22.01.2020 (II R 8/18, II R 13/18, II R 18/18, II R 21/18 und II R 41/18) entschieden.

Die Erb­schaft- und Schen­kungsteu­er kennt Begüns­ti­gun­gen für den Erwerb von Betriebs­ver­mö­gen, die das Pro­duk­tiv­ver­mö­gen schüt­zen sol­len. Beson­de­ren Rege­lun­gen unter­liegt das sog. Ver­wal­tungs­ver­mö­gen, zu dem u.a. Wert­pa­pie­re gehö­ren. Ver­wal­tungs­ver­mö­gen, das dem Betrieb im Zeit­punkt von Erb­fall oder Schen­kung weni­ger als zwei Jah­re zuzu­rech­nen war (jun­ges Ver­wal­tungs­ver­mö­gen), ist von der Begüns­ti­gung aus­ge­nom­men. Das soll Miss­brauch ver­hin­dern. Andern­falls könn­te etwa Pri­vat­ver­mö­gen kurz­fris­tig in den Betrieb ein­ge­legt wer­den, um es an der Begüns­ti­gung für das Betriebs­ver­mö­gen teil­ha­ben zu lassen.

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