BGH, Beschluss vom 06.11.2019, AZ XII ZB 311/18

Aus­ga­be: 12–2019Fami­li­en­recht

a) Geht ein Ehe­gat­te vor Ehe­schlie­ßung zur Finan­zie­rung des Erwerbs einer Immo­bi­lie durch den ande­ren Ehe­gat­ten neben die­sem eine gesamt­schuld­ne­ri­sche Dar­le­hens­ver­pflich­tung ein, so ist bei Bewer­tung der Ver­bind­lich­keit auch im Anfangs­ver­mö­gen im Zwei­fel davon aus­zu­ge­hen, dass die­se im Innen­ver­hält­nis allein vom Eigen­tü­mer des Grund­stücks zu tra­gen ist (Fort­füh­rung von BGHZ 87, 265 = FamRZ 1983, 795 und Senats­be­schluss vom 20.Mai 2015 ‑XII ZB 314/14 ‑FamRZ 2015, 1272).
b) Im Anfangs-und End­ver­mö­gen des Eigen­tü­mers sind in die­sem Fall zum jewei­li­gen Stich­tag ein­heit­lich der Grund­stücks­wert als Aktiv­pos­ten und die vol­le noch offe­ne Dar­le­hensva­lu­ta als Pas­siv­pos­ten einzustellen.
c) Die fami­li­en­recht­li­che Über­la­ge­rung des Innen­ver­hält­nis­ses der Ehe­gat­ten betrifft vor­nehm­lich die Zah­lung der lau­fen­den Kre­dit­ra­ten und deren ‑regel-mäßig aus­ge­schlos­se­nen ‑geson­der­ten Aus­gleich. Dage­gen wirkt sie sich auf die Betei­li­gungs­quo­te an der noch zur Rück­zah­lung offe­nen Kre­ditva­lu­ta grund­sätz­lich nicht aus.

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