BGH, Beschluss vom 07.07.2021, AZ XII ZB 106/18

Aus­ga­be: 08–2021Betreu­ungs­recht

a) Ver­gü­tungs­schuld­ner des Berufs­be­treu­ers ist bei Mit­tel­lo­sig­keit des Betreu­ten die Staats­kas­se und bei vor­han­de­nem ver­wert­ba­ren Ver­mö­gen der Betreu­te. Für die Fest­stel­lung, ob der Betreu­te mit­tel­los oder ver­mö­gend ist, ist auf den Zeit­punkt der Ent­schei­dung in der letz­ten Tat­sa­chen­in­stanz abzu­stel­len (im Anschluss an Senats­be­schlüs­se vom 19. August 2015-XII ZB 314/13-FamRZ 2015, 1880 und vom 6. Febru­ar 2013-XII ZB 582/12-FamRZ2013,620).

b) Für den Umfang des dem Betreu­er zu ver­gü­ten­den Zeit­auf­wands ist hin­ge­gen dar­auf abzu­stel­len, ob der Betreu­te im Ver­gü­tungs­zeit­raum mit­tel­los war (im Anschluss an Senats­be­schluss vom 6. Febru­ar 2013-XII ZB 582/12-FamRZ 2013, 620).

c) Bei der Ermitt­lung des ein­zu­set­zen­den Ver­mö­gens ist grund­sätz­lich nicht zu berück­sich­ti­gen, ob den Ver­mö­gens­wer­ten Schul­den oder Ver­pflich­tun­gen des Hil­fe­be­dürf­ti­gen gegen­über­ste­hen (im Anschluss an Senats­be­schluss vom 6. Febru­ar 2013 ‑XII ZB 582/12-FamRZ 2013, 620). Daher kön­nen auch im Ver­gü­tungs­fest­set­zungs­ver­fah­ren die Vor­aus­set­zun­gen der Mit­tel-losig­keit des Betrof­fe­nen nicht dadurch her­bei­ge­führt wer­den, dass die fest­zu­set­zen­de Ver­gü­tung vor­ab als Ver­bind­lich­keit von sei­nem Ver­mö­gen abge­zo­gen wird.

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