BGH, Beschluss vom 10.02.2022, AZ V ZB 87/20

Aus­ga­be: 05–2022Erbrecht

1. Nach dem Tod des Gesell­schaf­ters einer im Grund­buch als Eigen­tü­me­rin eines Grund­stücks ein­ge­tra­ge­nen GbR stellt die Buch­po­si­ti­on des Gesell­schaf­ters kei­ne geson­dert ver­erb­li­che Rechts­po­si­ti­on dar; die Rechts­nach­fol­ge in die Gesell­schaf­ter­stel­lung voll­zieht sich ins­ge­samt nach Maß­ga­be des Gesellschaftsvertrags.

2a. Soll eine auf dem Grund­stück einer GbR las­ten­de Grund­schuld nach dem Tod eines Gesell­schaf­ters mit Zustim­mung des Tes­ta­ments­voll­stre­ckers und der ver­blie­be­nen Gesell­schaf­ter gelöscht wer­den, ohne zuvor das Grund­buch zu berich­ti­gen, muss die Zustim­mungs­be­fug­nis des Tes­ta­ments­voll­stre­ckers nach­ge­wie­sen wer­den (Abgren­zung zu Senat, Beschluss vom 13. Juli 2017 — V ZB 136/16, NJW 2017, 3715 Rn. 16 a.E.).

2b. Der Nach­weis der Zustim­mungs­be­fug­nis ist jeden­falls dann erbracht, wenn sich aus der in der Form des §29 GBO ein­ge­reich­ten Zustim­mungs­er­klä­rung des Tes­ta­ments­voll­stre­ckers und der übri­gen Gesell­schaf­ter ergibt, dass es kei­nen schrift­li­chen Gesell­schafts­ver­trag gibt und beson­de­re gesell­schafts­ver­trag­li­che Abre­den für den Todes­fall nicht getrof­fen wor­den sind, sofern kei­ne kon­kre­ten Anhalts­punk­te für Zwei­fel an die­sen Anga­ben bestehen; eides­statt­li­cher Ver­si­che­run­gen bedarf es nicht.

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