BGH, Beschluss vom 15.12.2021, AZ XII ZB 355/20

Aus­ga­be: 02–2022Betreu­ungs­recht

a) Bei der Bestim­mung des Ver­mö­gens­sta­tus eines Betreu­ten im Sin­ne von § 5 Abs. 4 VBVG iVm §§ 1836 c Nr. 2, 1836 d BGB ist grund­sätz­lich nicht zu berück­sich­ti­gen, ob den Ver­mö­gens­wer­ten Schul­den oder Ver­pflich­tun­gen gegen­über­ste­hen. Daher kön­nen auch in einem Ver­gü­tungs­fest­set­zungs­ver­fah­ren die Vor­aus­set­zun­gen der Mit­tel­lo­sig­keit eines Betreu­ten nicht dadurch her­bei­ge­führt wer­den, dass die fest­zu­set­zen­de oder die für einen vor­an­ge­gan­ge­nen Abrech­nungs­zeit­raum aus der Staats­kas­se an den Betreu­er bereits aus­be­zahl­te Ver­gü­tung vor­ab als Ver­bind­lich­kei­ten vom Ver­mö­gen des Betreu­ten abge­zo­gen wer­den (Fort­füh­rung von Senats­be­schluss vom 7. Juli 2021 — XII ZB 106/18 — FamRZ 2021, 1743).

b) Der für die Gel­tend­ma­chung der Betreu­er­ver­gü­tung in § 9 Satz 1 VBVG vor­ge­schrie­be­ne drei­mo­na­ti­ge Abrech­nungs­zeit­raum ist auch in Bezug auf den Beginn und das Ende der jewei­li­gen Abrech­nungs­mo­na­te grund­sätz­lich strikt ein­zu­hal­ten (Fort­füh­rung von Senats­be­schlüs­sen vom 6. Juli 2016 — XII ZB 493/14 — FamRZ 2016, 1759 und vom 25. Mai 2011 — XII ZB 440/10 — FamRZ 2011, 1220).

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rech…