BGH, Beschluss vom 18.03.2020, AZ XII ZB 321/19

Aus­ga­be: 05–2020Fami­li­en­recht

a) Das Recht der Mut­ter auf Anfech­tung der Vater­schaft ist nicht von wei­te­ren Vor­aus­set­zun­gen und ins­be­son­de­re nicht von einer Kin­des­wohl­dienlich­keit abhängig.
b) Ein rechts­ge­schäft­li­cher Aus­schluss des Rechts auf Anfech­tung der Vater­schaft ist nicht mög­lich, so dass ein Ver­zicht auf das Anfech­tungs­recht wir­kungs­los ist (im Anschluss an Senats­ur­tei­le vom 12.Juli 1995 ‑XIIZR128/94- FamRZ 1995, 1272 und BGHZ 129, 297 =FamRZ 1995, 861).
c) Die Mut­ter ist nicht nach Treu und Glau­ben an der Anfech­tung der durch Ehe begrün­de­ten Vater­schaft gehin­dert, wenn die Ehe in dem bei­der­sei­ti­gen Wis­sen, dass die Braut von einem ande­ren Mann schwan­ger ist, und mit dem Ziel, dem Bräu­ti­gam den Sta­tus als recht­li­cher Vater zu ver­schaf­fen, geschlos­sen wor­den ist (Fort­füh­rung von BGHZ 72, 299 =FamRZ 1979, 112 und BGHZ 2, 130).

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