BGH, Beschluss vom 18.08.2021, AZ XII ZB 151/20

Aus­ga­be: 09–2021Betreu­ungs­recht

a) Ein Betreu­er­vor­schlag nach § 1897 Abs. 4 Satz 1 BGB erfor­dert weder die Geschäfts­fä­hig­keit noch die natür­li­che Ein­sichts­fä­hig­keit des Betrof­fe­nen. Viel-mehr genügt, dass der Betrof­fe­ne sei­nen Wil­len oder Wunsch kund­tut, eine bestimm­te Per­son sol­le sein Betreu­er wer­den (im Anschluss an Senats­be­schluss vom 29. April 2020 –XII ZB 242/19- FamRZ 2020, 1300).

b) Der Wil­le des Betrof­fe­nen kann nur dann unbe­rück­sich­tigt blei­ben, wenn die Bestel­lung der vor­ge­schla­ge­nen Per­son sei­nem Wohl zuwi­der­läuft. Dies setzt vor­aus, dass sich auf­grund einer umfas­sen­den Abwä­gung aller rele­van­ten Umstän­de Grün­de von erheb­li­chem Gewicht erge­ben, die gegen die Bestel­lung der vor­ge­schla­ge­nen Per­son spre­chen. Es muss die kon­kre­te Gefahr bestehen, dass der Vor­ge­schla­ge­ne die Betreu­ung des Betrof­fe­nen nicht zu des­sen Wohl füh­ren kann oder will (im Anschluss an Senats­be­schluss vom 29. April 2020 –XII ZB 242/19-FamRZ 2020, 1300).

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