BGH, Beschluss vom 18.11.2020, AZ XII ZB 179/20

Aus­ga­be: 12–2020Betreu­ungs­recht

a) Das Beschwer­de­ge­richt darf nicht von der erneu­ten per­sön­li­chen Anhö­rung des Betrof­fe­nen im Beschwer­de­ver­fah­ren abse­hen, wenn von die­ser neue Er-kennt­nis­se zu erwar­ten sind, was etwa dann der Fall ist, wenn das Beschwer­de­ge­richt für sei­ne Ent­schei­dung eine neue Tat­sa­chen­grund­la­ge wie ein neu­es Sach­ver­stän­di­gen­gut­ach­ten her­an­zieht oder der Betrof­fe­ne einen gegen­über dem erst­in­stanz­li­chen Ver­fah­ren geän­der­ten Betreu­er­wunsch mit­teilt (im Anschluss an Senats­be­schlüs­se vom 12.August 2020 ‑XIIZB 150/20-juris und vom 23.September 2015 ‑XIIZB 498/14-FamRZ 2016, 38).

b) Der pau­scha­le Ver­weis des Gerichts auf die mit der Coro­na-Pan­de­mie ver­bun­de­nen Gesund­heits­ge­fah­ren ist nicht geeig­net, das Abse­hen von der per­sön­li­chen Anhö­rung des Betrof­fe­nen zu recht­fer­ti­gen (im Anschluss an Senats­be­schluss vom 14.Oktober 2020 ‑XIIZ­B235/20-juris, zur Ver­öf­fent­li­chung in BGHZ bestimmt).

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/recht…