BGH, Beschluss vom 20.03.2019, AZ XII ZB 310/18
Aus­ga­be 05/2019, her­aus­ge­ge­ben von BGH

a) Zur Abgren­zung der Kon­stel­la­ti­on einer (aus­nahms­wei­sen) nota­ri­el­len Nie­der­schrift in zwei gleich­wer­ti­gen Sprach­fas­sun­gen von der Kon­stel­la­ti­on, in der aus­schließ­lich die deut­sche Sprach­fas­sung für die nota­ri­el­le Nie­der­schrift ver­bind­lich ist, wäh­rend der fremd­spra­chi­ge Text eine — fakul­ta­ti­ve oder im Fall des § 16 Abs. 2 Satz 2 BeurkG obli­ga­to­ri­sche — schrift­li­che Über­set­zung dar­stellt, die der Nie­der­schrift ledig­lich zu Beweis­zwe­cken bei­gefügt wird.
b) Wer­den sol­che Pas­sa­gen einer nota­ri­el­len Nie­der­schrift, die nicht gemäß § 9 Abs. 1 Satz 1 BeurkG deren zwin­gen­der Bestand­teil sind, son­dern blo­ße Soll­vor­schrif­ten des nota­ri­el­len Ver­fah­rens­rechts umset­zen, gegen­über einem sprach­kun­di­gen Betei­lig­ten nicht ver­le­sen und gegen­über nicht sprach­kun­di­gen Betei­lig­ten nicht münd­lich über­setzt, führt dies zwar zu einem Ver­fah­rens­feh­ler im Beur­kun­dungs­ver­fah­ren, nicht aber zur Unwirk­sam­keit des Beurkundungsakts.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=Aktuell&Sort=12288&Seite=8&nr=95136&pos=260&anz=559