BGH, Beschluss vom 20.07.2022, AZ XII ZB 81/22

Aus­ga­be: 09–2022Betreu­ungs­recht

Die Geneh­mi­gung einer geschlos­se­nen Unter­brin­gung nach § 1906 Abs. 1 Nr. 1 BGB setzt kei­ne aku­te, unmit­tel­bar bevor­ste­hen­de Gefahr für den Betreu­ten vor­aus. Not­wen­dig ist eine ernst­li­che und kon­kre­te Gefahr für Leib und Leben des Betreu­ten. Dies setzt objek­ti­vier­ba­re und kon­kre­te Anhalts­punk­te für den Ein­tritt eines erheb­li­chen Gesund­heits­scha­dens vor­aus. Der Grad der Gefahr ist in Rela­ti­on zum mög­li­chen Scha­den ohne Vor­nah­me der frei­heits­ent­zie­hen­den Maß­nah­me zu bemes­sen (im Anschluss an Senats­be­schlüs­se vom 24. Mai 2017 — XII ZB 577/16 — FamRZ 2017, 1342 und vom 12. Mai 2021 — XII ZB 109/21 — MDR 2021, 1153).

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