BGH, Beschluss vom 29.09.2021, AZ XII ZB 309/21

Aus­ga­be: 11–2021Fami­li­en­recht

a) Kol­li­si­ons­recht­lich ist eine Ehe­schlie­ßung durch einen Ver­tre­ter nur dann als rei­ne Form­fra­ge zu qua­li­fi­zie­ren, wenn es sich um eine Stell­ver­tre­tung ledig­lich in der Erklä­rung han­delt, bei der der Voll­macht­ge­ber die Ehe­schlie­ßung sowie den kon­kre­ten Ehe­part­ner nach eige­nem Wil­len bestimmt hat. Dem­ge­gen­über wür­de eine Stell­ver­tre­tung im Wil­len, die dem Ver­tre­ter eine eige­ne Ent­schei­dungs­be­fug­nis bezüg­lich der Ehe­schlie­ßung oder der Wahl des Ehe­part­ners ein­räumt, auch die mate­ri­el­len Vor­aus­set­zun­gen der Ehe­schlie­ßung berüh­ren und wäre nach dem für Deut­sche gel­ten­den Hei­mat­recht unzulässig. 

b) Die Ehe­schlie­ßung im Aus­land im Wege dop­pel­ter Stell­ver­tre­tung ver­stößt nicht gegen den deut­schen ord­re public.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rech…