BGH, Beschluss vom 30.10.2019, AZ XII ZB 144/19

Aus­ga­be: 12–2019Betreu­ungs­recht

a) Die Bestel­lung eines Ver­fah­rens­pfle­gers für den Betrof­fe­nen ist nach §276 Abs.1 Satz2 Nr.2 FamFG regel­mä­ßig schon dann gebo­ten, wenn der Ver­fah­rens­ge­gen­stand die Anord­nung einer Betreu­ung in allen Ange­le­gen­hei­ten als mög­lich erschei­nen lässt (im Anschluss an Senats­be­schluss vom 16.März 2016 ‑XIIZB203/14- NJW 2016, 1828).
b) Wird die Betreu­ung eines Voll­jäh­ri­gen gegen des­sen Wil­len ange­ord­net, so muss fest­ge­stellt wer­den, dass dem an einer psy­chi­schen Erkran­kung lei­den­den Betrof­fe­nen die Fähig­keit fehlt, einen frei­en Wil­len zu bil­den. Die Fest­stel­lun­gen zum Aus­schluss der frei­en Wil­lens­be­stim­mung müs­sen durch ein Sach­ver­stän­di­gen­gut­ach­ten belegt sein (im Anschluss an Senats­be­schluss vom 18.Oktober 2017 ‑XIIZ­B186/17-FamRZ 2018, 205).

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