(Stutt­gart) Auch Erb­fäl­le ab dem 01.07.2016 unter­lie­gen der Erbschaftsteuer!

 Dies, so der Nürn­ber­ger Fach­an­walt für Erb- und Steu­er­recht sowie Han­dels- und Gesell­schafts­recht Dr. Nor­bert Gie­se­ler, Vize­prä­si­dent der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., Stutt­gart, unter Hin­weis auf die Mit­tei­lung des Bun­des­fi­nanz­hofs (BFH) vom 11.11.2021 hat der BFH mit sei­nem Urteil vom 06.05.2021 — II R 1/19 bestätigt.

Die Ent­schei­dung war von der Pra­xis mit Span­nung erwar­tet wor­den, da ins­be­son­de­re in Fra­ge gestellt wur­de, ob der Gesetz­ge­ber im Novem­ber 2016 erb­schaft­steu­er­recht­li­chen Rege­lun­gen rück­wir­kend ab dem 01.07.2016 in Kraft set­zen konnte.

Aus­lö­ser des Streits war das Urteil des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts (BVerfG) vom 17.12.2014. Die­ses hat­te ent­schie­den, dass das damals gül­ti­ge Erb­schaft­steu­er­recht zwar ver­fas­sungs­wid­rig war, trotz­dem aber bis zu einer Neu­re­ge­lung durch den Gesetz­ge­ber wei­ter ange­wen­det wer­den konn­te. Der Gesetz­ge­ber wur­de ver­pflich­tet, spä­tes­tens bis zum 30.06.2016 eine Neu­re­ge­lung zu schaffen.

Im Urteils­fall trat der Erb­fall für die Klä­ge­rin am 28.09.2016 ein. An die­sem Tag ver­starb ihre Tan­te, die ihr aus­schließ­lich Pri­vat­ver­mö­gen ver­erb­te. Zu die­sem Zeit­punkt war das Gesetz­ge­bungs­ver­fah­ren zur Ände­rung des Erb­schaft­steu­er­rechts noch nicht abge­schlos­sen. Des­we­gen ver­trat die Klä­ge­rin die Auf­fas­sung, ihr Erwerb unter­lie­ge nicht der Erb­schaft­steu­er, die Rück­wir­kung der Neu­re­ge­lung sei unzu­läs­sig und die Neu­re­ge­lung damit verfassungswidrig.

Der BFH sah dies anders.

Da das BVerfG fest­ge­legt hat­te, das bis­he­ri­ge Recht sei bis zu einer Neu­re­ge­lung wei­ter anwend­bar, sei die Fest­set­zung der Erb­schaft­steu­er für das erwor­be­ne Pri­vat­ver­mö­gen auf Grund­la­ge der bestehen­den Bestim­mun­gen recht­mä­ßig gewe­sen. Der Gesetz­ge­ber habe ledig­lich die Besteue­rung des Erwerbs von Betriebs­ver­mö­gen neu gere­gelt. Nicht geän­dert hät­ten sich die Rege­lun­gen zum Erwerb von Pri­vat­ver­mö­gen — wie im Fall der Klä­ge­rin. Des­halb konn­te der BFH auch offen las­sen, ob die 2016 geän­der­ten groß­zü­gi­gen Rege­lun­gen zum Erwerb von Betriebs­ver­mö­gen ver­fas­sungs­kon­form sind. Sie spiel­ten im Streit­fall kei­ne Rolle.

Dr. Gie­se­ler emp­fahl, dies zu beach­ten sowie ggfs. recht­li­chen und steu­er­li­chen Rat ein­zu­ho­len, wobei er u. a. auch auf die bun­des­weit mehr als 700 auf Erbrecht, Erb­schaft­steu­er­recht und Schei­dungs­recht spe­zia­li­sier­ten Rechts­an­wäl­te und Steu­er­be­ra­ter der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., www.dansef.de verwies.

 

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