(Stutt­gart) Der Bun­des­ge­richts­hof (BGH) hat ent­schie­den, dass der Schutz des räum­lich-gegen­ständ­li­chen Bereichs der Ehe, führt nicht zu einer grund­sätz­li­chen Unzu­läs­sig­keit der Tei­lungs­ver­stei­ge­rung vor der Scheidung. 

Dar­auf ver­weist die Frank­fur­ter Rechts­an­wäl­tin und Fach­an­wäl­tin für Fami­li­en­recht Hele­ne – Moni­ka Filiz, Vize­prä­si­den­tin der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V. mit Sitz in Stutt­gart unter Hin­weis auf den soeben bekannt­ge­ge­be­nen Beschluss des BGH vom 16. Novem­ber 2022, XII ZB 100/22.

Die – in wei­ten Krei­sen – ver­brei­te­te Ansicht, dass es angeb­lich einen Grund­satz gäbe, wonach kei­ne Tei­lungs­ver­stei­ge­rung vor der Schei­dung mög­lich sei – ist unzutreffend.

Der BGH hat viel­mehr ent­schie­den, dass der Schutz des räum­lich-gegen­ständ­li­chen Bereichs der Ehe und der grund­sätz­lich bis zur Rechts­kraft der Schei­dung fort­be­stehen­de Cha­rak­ter der ehe­li­chen Immo­bi­lie als Ehe­woh­nung es nicht gebie­te, dass eine Tei­lungs­ver­stei­ge­rung der Ehe­gat­ten­im­mo­bi­lie in der Tren­nungs­zeit ohne eine Abwä­gung der bei­der­sei­ti­gen Inter­es­sen gene­rell als unzu­läs­sig anzu­se­hen (Fort­füh­rung von BGHZ 37, 38 = NJW 1962, 1244).

Die schutz­wür­di­gen Belan­ge des tei­lungs­un­wil­li­gen Ehe­gat­ten wer­den durch eine Schran­ken­sys­tem aus mate­ri­ell-recht­li­chen Ein­wen­dun­gen nach §§ 1365, 1353 Abs. 1 Satz 2, 242 BGB, die im Dritt­wi­der­spruchs­ver­fah­ren gel­tend zu machen sind, und voll­stre­ckungs­schüt­zen­den Vor­schrif­ten im Tei­lungs­ver­stei­ge­rungs­ver­fah­ren nach § 180 Abs. 2 und 3 ZVG, § 765 a ZPO gewahrt.

Hier­mit hat der BGH die Ent­schei­dung des OLG Frank­furt am Main vom 17.02.2022 bestätigt.

Die Senats­ent­schei­dung vom 28.09.2016, XII ZB 487/15, in wel­cher der Senat aus­ge­führt hat, dass eine Ehe­woh­nung die­sen Cha­rak­ter wäh­rend der gesam­ten Tren­nungs­zeit behal­te und schon aus dem Cha­rak­ter der Ehe­woh­nung ein Ver­bot der Tei­lungs­ver­stei­ge­rung der Ehe­gat­ten Immo­bi­lie in der Tren­nungs­zeit beinhal­te, ist nach ganz über­wie­gen­der Mei­nung grund­sätz­lich nicht mög­lich. Viel­mehr ist eine Abwä­gung der wider­strei­ten­den Inter­es­sen der getrennt leben­den Ehe­gat­ten erfor­der­lich. Die bis­he­ri­ge Recht­spre­chung des BGH zu den Mög­lich­kei­ten einer Auf­he­bung von Mit­ei­gen­tum an der Ehe­woh­nung in der Tren­nungs­zeit und das auf der Grund­la­ge die­ser Recht­spre­chung ent­wi­ckel­te Schran­ken­sys­tem – mate­ri­ell-recht­li­chen Ein­wen­dun­gen nach §§ 1365, 1353 Abs. 1 S. 2, 242 BGB im Dritt­wi­der­spruchs­ver­fah­ren, Voll­stre­ckungs­schutz nach § 180 Abs. 2 und 3 ZVG, § 765 a ZPO im Tei­lungs­ver­fah­ren – sei­en unver­än­dert maß­ge­bend. Die­ser Ansicht – so führt es der BGH aus – ist zutref­fend (vgl. BGH, Beschluss vom 15.12.2022, Rz. 24).

Filiz emp­fahl, dies zu beach­ten und in allen Zwei­fels­fäl­len Rechts­rat ein­zu­ho­len, wobei er u. a. auch auf die bun­des­weit mehr als 700 auf Erbrecht, Erb­schaft­steu­er­recht und Schei­dungs­recht spe­zia­li­sier­ten Rechts­an­wäl­te und Steu­er­be­ra­ter der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., www.dansef.de verwies.

 

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