Lan­des­so­zi­al­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg, Beschluss vom 03.06.2021, AZ L 25 AS 1720/18

Aus­ga­be: 06–2021Erbrecht

Grund­si­che­rung für Arbeit­su­chen­de — Ein­kom­mens­be­rück­sich­ti­gung — Erb­schaft — Mit­er­be in Erben­ge­mein­schaft — Ein­tritt des Erb­falls wäh­rend Leis­tungs­be­zug — Haus­grund­stück — kei­ne berei­ten Mit­tel — Gesamt­rechts­nach­fol­ge — Erbaus­ein­an­der­set­zung — feh­len­de Ver­wer­tungs­be­mü­hun­gen — Hin­weis- und Bera­tungs­pflich­ten des Grundsicherungsträgers

1. Der wert­mä­ßi­ge Zuwachs min­dert im Fall einer Erb­schaft erst dann den Bedarf, wenn die Ein­nah­me dem Hil­fe­be­dürf­ti­gen tat­säch­lich zur Deckung sei­nes Bedarfs zur Ver­fü­gung steht. Dies ist bei der Gesamt­rechts­nach­fol­ge im Rah­men einer Erb­schaft regel­mä­ßig erst mit der Aus­keh­rung des Aus­ein­an­der­set­zungs­gut­ha­bens der Fall. Der Hil­fe­su­chen­de darf wegen sei­nes gegen­wär­ti­gen Bedarfs nicht auf Mit­tel ver­wie­sen wer­den, die ihm erst in der Zukunft tat­säch­lich zur Ver­fü­gung ste­hen. (Rn.30)

2. Unter­lässt der Mit­er­be Ver­wer­tungs­be­mü­hun­gen, ist die Recht­spre­chung des BSG vom 24.5.2017 — B 14 AS 16/16 R – juris zu § 9 Abs 4, § 24 Abs 5 SGB II für die Fra­ge, ob Ein­kom­men als berei­tes Mit­tel zur Ver­fü­gung steht, nicht ohne wei­te­res anwend­bar. (Rn.34)

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://gesetze.berlin.de/bsbe/document/JURE210