Aus­ga­be: 1–2021Erb­schafts­steu­er­recht

Quel­le: Finanz­mi­nis­te­ri­en der Länder

Gleich lau­ten­de Erlas­se der obers­ten Finanz­be­hör­den der Län­der vom 2. Dezem­ber 2020

Nach­weis des nied­ri­ge­ren gemei­nen Werts; Berück­sich­ti­gung von Sach­ver­stän­di­gen­gut­ach­ten zum Nach­weis eines nied­ri­ge­ren Grundbesitzwerts 

Der Bun­des­fi­nanz­hof hält in sei­nem Urteil vom 5. Dezem­ber 2019 II R 9/18 in Anknüp­fung an sein Urteil vom 11. Sep­tem­ber 2013 II R 61/11, BStBl II 2014, 363, und gegen die gleich lau­ten­den Erlas­se der obers­ten Finanz­be­hör­den vom 19. Febru­ar 2014, BStBl I, 808, an sei­ner Auf­fas­sung fest, dass der Nach­weis eines nied­ri­ge­ren gemei­nen Werts nach § 198 BewG durch Vor­la­ge eines Gut­ach­tens, nur durch ein Gut­ach­ten erbracht wer­den kann, das der ört­lich zustän­di­ge Gut­ach­ter­aus­schuss oder ein öffent­lich bestell­ter und ver­ei­dig­ter Sach­ver­stän­di­ger für die Bewer­tung von Grund­stü­cken erstellt hat. Das BFH-Urteil vom 5. Dezem­ber 2019 II R 9/18 ist über den ent­schie­de­nen Ein­zel­fall hin­aus nicht anzu­wen­den. Die Finanz­ver­wal­tung hält wei­ter­hin an ihrer Auf­fas­sung fest, dass der Steu­er­pflich­ti­ge den Nach­weis des nied­ri­ge­ren gemei­nen Werts regel­mä­ßig durch ein Gut­ach­ten des zustän­di­gen Gut­ach­ter­aus­schus­ses oder eines Sach­ver­stän­di­gen, der über beson­de­re Kennt­nis­se und Erfah­run­gen auf dem Gebiet der Bewer­tung von Grund­stü­cken ver­fügt, erbrin­gen kann (sie­he u. a. R B 198 Absatz 3 Satz 1 Erb­StR 2019). Dies sind Per­so­nen, die von einer staat­li­chen, staat­lich aner­kann­ten oder nach DIN EN ISO/IEC 17024 akkre­di­tier­ten Stel­le als Sach­ver­stän­di­ge oder Gut­ach­ter für die Wert­ermitt­lung von Grund­stü­cken bestellt oder zer­ti­fi­ziert wor­den sind.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/…