OLG Braun­schweig, Beschluss vom 07.07.2021, AZ 3 W 30/21

Aus­ga­be: 08–2021Erbrecht

Streit­wert von Kla­ge und Wider­kla­ge bezüg­lich eines Pflicht­teils- sowie eines Pflichtteilsergänzungsanspruchs

1. § 45 Abs. 1 Satz 3 GKG fin­det dann kei­ne Anwen­dung, wenn mit Kla­ge und Wider­kla­ge ledig­lich Teil­an­sprü­che aus dem­sel­ben Rechts­ver­hält­nis her­ge­lei­tet wer­den, die sich recht­lich zwar wech­sel­sei­tig aus­schlie­ßen, wirt­schaft­lich aber nicht über­schnei­den. Dies ist bei einer Kla­ge auf wei­te­re Pflicht­teils­zah­lung und einer Wider­kla­ge auf Rück­zah­lung über­zahl­ten Pflicht­teils­an­spruchs der Fall (Fort­füh­rung von BGH, Beschluss vom 11. März 2014 – VIII ZR 261/12 –, NJW 2014, S. 1456).

2. Eine Kla­ge auf Pflicht­teils­er­gän­zung (§ 2315 BGB) und eine Wider­kla­ge auf Rück­zah­lung über­zahl­ten Pflicht­teils­an­spruchs (§ 2303 BGB) betref­fen nicht den­sel­ben Gegen­stand im Sin­ne des § 45 Abs. 1 Satz 3 GKG.

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