OLG Bre­men, Beschluss vom 08.12.2020, AZ 5 UF 66/20

Aus­ga­be: 1–2021Fami­li­en­recht

Kei­ne Über­tra­gung der elter­li­chen Sor­ge auf den Kin­des­va­ter gemäß § 1626a BGB, wenn der Über­tra­gung gewich­ti­ge Nach­tei­le für das Kind entgegenstehen

Wird der allein sor­ge­be­rech­tig­ten Kin­des­mut­ter das Sor­ge­recht ent­zo­gen, kann eine Über­tra­gung der elter­li­chen Sor­ge auf den Kin­des­va­ter nicht nur dann aus­schei­den, wenn sie kin­des­wohl­ge­fähr­dend wäre, son­dern schon dann, wenn ihr weni­ger gewich­ti­ge Nach­tei­le für das Kind ent­ge­gen­ste­hen, die im kon­kre­ten Fall die Über­tra­gung als dem Wohl des Kin­des wider­spre­chend erschei­nen las­sen (hier: unsi­cher-ver­mei­den­de Bin­dung des seit mehr als 20 Mona­ten fremd­plat­zier­ten vier­jäh­ri­gen Kin­des an den in sei­ner Erzie­hungs­fä­hig­keit deut­lich ein­ge­schränk­ten Kin­des­va­ter, der aktu­ell ver­sucht, im Wege eines beglei­te­ten Umgangs eine sta­bi­le Bezie­hung zu dem Kind aufzubauen).

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://www.oberlandesgericht.bremen.de/sixcms/…