OLG Cel­le, Beschluss vom 30.01.2023, AZ 21 UF 124/20

Aus­ga­be: 04–2023Fami­li­en­recht

1. Kann die Abstam­mung eines Kin­des nicht über ein DNA-Abstam­mungs­gut­ach­ten fest­ge­stellt wer­den, weil hier­für nicht aus­rei­chen­des gene­ti­sches Mate­ri­al des ver­stor­be­nen und ein­ge­äscher­ten poten­ti­el­len Vaters zur Ver­fü­gung steht und ande­re Ver­wand­te für ein Gut­ach­ten (§ 178 Abs. 1 FamFG) nicht zur Ver­fü­gung ste­hen, umfasst die Ver­pflich­tung zur Amts­er­mitt­lung nach § 26 FamFG es nicht, nicht näher kon­kre­ti­sier­ten Behaup­tun­gen des Kin­des nach­zu­ge­hen, Klei­dungs­stü­cke mit mög­li­chen gene­ti­schen Spu­ren des Ver­stor­be­nen befän­den sich noch in der Woh­nung der Witwe. 

2. Einer Beweis­auf­nah­me zur Fest­stel­lung der Vater­schaft durch eine gene­tisch-genea­lo­gi­sche Ana­ly­se, die unter Ver­wen­dung einer gene­ti­schen Pro­be des Kin­des durch einen Dienst­leis­ter im Aus­land durch­ge­führt wer­den müss­te, steht nach den §§ 1, 12, 13, 17 GenDG ein Beweis­erhe­bungs­ver­bot entgegen. 

3. Die Fest­stel­lung der Vater­schaft auf­grund der Ver­mu­tung nach § 1600d Abs. 2 Satz 1 BGB setzt vor­aus, dass die Bei­woh­nung in der gesetz­li­chen Emp­fäng­nis­zeit zur Über­zeu­gung des Gerichts (§ 37 FamFG) nach einer erfolg­ten Beweis­auf­nah­me durch Ver­neh­mung von Zeu­gen erwie­sen ist. 

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://voris.wolterskluwer-online.de/browse/do…