OLG Cel­le, Beschluss vom 17.03.2022, AZ 6 U 63/21

Aus­ga­be: 04–2022Erbrecht

Fest­stel­lungs­kla­ge auf Nicht­ent­zug des Pflicht­teils­recht durch letzt­wil­li­ge Verfügung

Die Kla­ge auf Fest­stel­lung, dem Klä­ger sei sein Pflicht­teils­recht nicht durch letzt­wil­li­ge Ver­fü­gung des Erb­las­sers wirk­sam ent­zo­gen wor­den, ist grund­sätz­lich man­gels Fest­stel­lungs­in­ter­es­ses unzu­läs­sig. Der Klä­ger kann Leis­tungs­kla­ge in Form der iso­lier­ten Aus­kunfts­kla­ge nach § 2314 BGB oder in Form der Stu­fen­kla­ge mit einem zunächst unbe­zif­fer­ten Antrag auf Zah­lung des Pflicht­teils erhe­ben, wobei sodann die Fra­ge der Pflicht­teils­ent­zie­hung inzi­dent zu klä­ren ist. Das Recht eines Erb­las­sers, den Pflicht­teil zu ent­zie­hen, wird mit Ein­tritt des Erb­falls zur „blo­ßen Vor­fra­ge für das umfas­sen­de­re Rechts­ver­hält­nis … , die jetzt als des­sen unselb­stän­di­ges Ele­ment — auch zur Ver­mei­dung einer unnö­ti­gen Pro­zess­häu­fung — nicht mehr Gegen­stand einer geson­der­ten Fest­stel­lung sein kann“ (vgl. BGH IV ZR 139/91).

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