OLG Düs­sel­dorf, Beschluss vom 20.01.2021, AZ I‑3 Wx 245/19

Aus­ga­be: 2–2021Erbrecht

Ver­fü­gen der Erb­las­ser und sei­ne vor­ver­stor­be­ne ers­te Ehe­frau, die fünf Kin­der haben, in einem gemein­schaft­li­chen Tes­ta­ment, mit wel­chem sie ein­an­der zu Allein­er­ben ein­set­zen, „Nach unse­rer bei­der Tod soll die gesetz­li­che Erb­fol­ge in Kraft tre­ten.“ und setzt der Erb­las­ser sodann in einem spä­te­ren nota­ri­el­len Tes­ta­ment sei­ne zwei­te Ehe­frau zu 1/2 Anteil und die Kin­der zu je 1/10 Anteil zu sei­nen Erben ein, so steht der Ertei­lung eines dem nota­ri­el­len Ein­zel­tes­ta­ment ent­spre­chen­den Erb­scheins eine Bin­dungs­wir­kung durch das frü­he­re gemein­schaft­li­che Tes­ta­ment nicht ent­ge­gen, weil die Ein­set­zung der „gesetz­li­chen Erben“ als Schluss­erben durch den über­le­ben­den Erb­las­ser im Ver­hält­nis zu des­sen Ein­set­zung als Allein­er­be der vor­ver­stor­be­nen Ehe­frau nicht als wech­sel­be­züg­lich im Sin­ne von § 2271 Abs. 2 Satz 1 BGB anzu­se­hen ist.

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