OLG Hamm, Beschluss vom 19.11.2021, AZ 3 SAF 21/21

Aus­ga­be: 01–2022

1. Ein Ver­wei­sungs­be­schluss ent­fal­tet auch dann kei­ne Bin­dungs­wir­kung, wenn den Betei­lig­ten vor der Ent­schei­dung kei­ne Gele­gen­heit gege­ben wor­den ist, in ange­mes­se­ner Zeit auf die mit­ge­teil­ten Beden­ken des Gerichts gegen sei­ne ört­li­che Zustän­dig­keit zu reagieren.

2. Ob der in der Regel nur vor­über­ge­hend ange­leg­te Auf­ent­halt eines in Obhut genom­me­nen Kin­des in der Bereit­schafts­pfle­ge­fa­mi­lie einen dau­ern­den Auf­ent­halt im Sin­ne des § 152 Abs. 2 FamFG begrün­den kann, beur­teilt sich nach den tat­säch­li­chen Ver­hält­nis­sen, ins­be­son­de­re danach, ob geplant ist, dass das Kind län­ge­re Zeit in der Bereit­schafts­pfle­ge­fa­mi­lie verbleibt.

3. Für die Fra­ge, an wel­chem Ort das Bedürf­nis für die Für­sor­ge im Sin­ne des § 152 Abs. 3 FamFG bekannt gewor­den ist, kommt es im Amts­ver­fah­ren auf den Auf­ent­halts­ort des Kin­des zu dem Zeit­punkt an, in wel­chem das Gericht amt­lich von Tat­sa­chen Kennt­nis erlangt, die Anlass zu gericht­li­chen Maß­nah­men sein können.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://www.justiz.nrw.de/nrwe/olgs/hamm/j2021/…