OLG Hamm, Beschluss vom 05.04.2019, AZ 15 W 54/18

Aus­ga­be: 04/2019Erbrecht

1. Für die Anord­nung einer Nach­lass­pfleg­schaft nach § 1960 BGB kann das erfor­der­li­che Siche­rungs­be­dürf­nis feh­len, falls der Erb­las­ser Sor­ge dafür getra­gen hat, dass der Nach­lass hin­rei­chend gesi­chert ist. Dazu genügt es aber nicht, dass der Vor­er­be einem Drit­ten eine Voll­macht erteilt hat. Denn mit dem Tode des Vor­er­ben erlischt grund­sätz­lich auch eine vom Vor­er­ben erteil­te Vollmacht.
2. Der Geschäfts­wert für die Anord­nung der Nach­lass­pfleg­schaft rich­tet sich nach § 64 GNotKG, nicht aber nach § 48 GNotKG. § 48 GNotKG pri­vi­le­giert nicht gene­rell die Land­wir­te oder sämt­li­che gericht­li­che oder nota­ri­el­le Ver­fah­ren, die land- oder forst­wirt­schaft­li­chen Grund­be­sitz betref­fen, son­dern unter engen Vor­aus­set­zun­gen allein die im Zusam­men­hang mit der Über­ga­be oder Zuwen­dung eines land- und forst­wirt­schaft­li­chen Betrie­bes ste­hen­den Verfahren.

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