OLG Köln, Beschluss vom 13.11.2018, AZ 10 WF 164/18

Aus­ga­be: 02/2019Fami­li­en­recht

1. Ob die Aus­schla­gung einer Erb­schaft nach § 1643 Abs. 2 BGB geneh­mi­gungs­fä­hig ist, hängt nicht allein von dem wirt­schaft­li­chen Inter­es­se des Mün­dels unter Berück­sich­ti­gung des Nach­lass­be­stands, son­dern von einer umfas­sen­den Wür­di­gung sei­ner Gesamt­be­lan­ge samt sei­ner per­sön­li­chen Inter­es­sen ab (vor­lie­gend bejaht wegen Ent­frem­dung vom Erb­las­ser und Erbaus­schla­gung vor­ran­gi­ger Erben).
2. Eine Erbaus­schla­gung eines Erben, der im staat­li­chen Leis­tungs­be­zug steht, ist zwar regel­mä­ßig nicht geneh­mi­gungs­fä­hig, da inso­weit dem Staat die Mög­lich­keit eines Rück­griffs bzw. einer Ein­schrän­kung sei­ner Leis­tun­gen ent­zo­gen wird. Ande­res gilt aber, wenn durch die Erb­schaft allen­falls ein Wert­zu­fluss unter­halb des Schon­ver­mö­gens § 12 Abs. 2 Nr. 1, 1a SGB II zu erwar­ten ist.

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