OLG Köln, Beschluss vom 22.04.2021, AZ 24 U 77/20

Aus­ga­be: 07–2021Erbrecht

Die Anwen­dung eng­li­schen Rechts schei­det aber des­halb aus, weil sie im kon­kre­ten Fall mit dem deut­schen ord­re public offen­sicht­lich unver­ein­bar ist, Art. 35 Eu-Erb­VO. Der dem Senat bekann­te Umstand, dass die eng­li­sche Rechts­ord­nung nahen Ver­wand­ten kei­ner­lei Pflicht­teils- oder Not­erb­rech­te am Nach­lass zuge­steht, führt vor­lie­gend zu einem mit dem deut­schen ord­re public unver­ein­ba­ren Ergeb­nis. Gemäß Art. 35 EuErb­VO setzt sich damit deut­sches Recht gegen­über die­sem “Rechts­va­ku­um” durch. Über den Wort­laut hin­aus greift § 35 EuErb­VO näm­lich auch dann ein, wenn kei­ne Anwen­dung einer aus­län­di­schen Vor­schrift gege­ben ist, was etwa dann der Fall ist, wenn es nach der aus­län­di­schen Rechts­ord­nung über­haupt kei­nen Pflicht­teil gibt

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://www.justiz.nrw.de/nrwe/olgs/koeln/j2021…