OLG Olden­burg, Beschluss vom 09.01.2023, AZ 11 UF 204/22

Aus­ga­be: 04–2023Fami­li­en­recht

1. Anrech­te aus dem Grund­ren­ten­zu­schlag unter­lie­gen dem Ver­sor­gungs­aus­gleich. Der Grund­ren­ten­zu­schlag ist geson­dert zu beur­tei­len und zu tenorieren. 

2. Bezieht die aus­gleichs­pflich­ti­ge Per­son bereits Leis­tun­gen aus dem Grund­ren­ten­zu­schlag und erfüllt auch die aus­gleichs­be­rech­tig­te Per­son die Vor­aus­set­zun­gen für den Bezug des Grund­ren­ten­zu­schlags, ist der Grund­ren­ten­zu­schlag grund­sätz­lich auszugleichen.

3. Auf­grund des jähr­li­chen Daten­ab­gleichs im Rah­men des Ein­kom­mens­an­rech­nungs­vor­gan­ges nach § 97a Abs. 2 Nr. 1 und 2, Abs. 6 SGB VI und der ggf. erfor­der­li­chen wei­te­ren Klä­rung betref­fend das Ein­kom­men nach § 97a Abs. 2 Satz 1 Nr. 3, Abs. 6 SGB VI ist bei der Prü­fung des § 18 VersAus­glG regel­mä­ßig von einem erheb­li­chen zusätz­li­chen Ver­wal­tungs­auf­wand auszugehen. 

4. Bei der Fest­set­zung des Ver­fah­rens­werts nach § 50 Abs. 1 Satz 1 FamGKG stellt das Anrecht aus dem Grund­ren­ten­zu­schlag ein geson­der­tes Anrecht dar. Dabei erweist sich die wert­mä­ßi­ge Berück­sich­ti­gung des Grund­ren­ten­zu­schlags nicht bereits auf­grund sei­ner sozi­al­recht­li­chen Kom­po­nen­te gem. § 50 Abs. 3 FamGKG als unbillig. 

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://voris.wolterskluwer-online.de/browse/do…