OLG Olden­burg, Beschluss vom 11.02.2019, AZ 12 W 143/17
Aus­ga­be 04/2019, her­aus­ge­ge­ben von OLG Oldenburg

1. Erwirbt ein im gesetz­li­chen Güter­stand nie­der­län­di­schen Rechts leben­der Ehe­gat­te ein in Deutsch­land bele­ge­nes Grund­stück, fällt die­ses in das Gesamt­gut der zwi­schen den Ehe­leu­ten bestehen­den Güter­ge­mein­schaft. Auf die­ses Gemein­schafts­ver­hält­nis ist nach § 47 GBO hinzuweisen.
2. Die­se güter­recht­li­che Bin­dung hat jedoch nicht zur Kon­se­quenz, dass auch bei­de Ehe­part­ner unter Anga­be ihres Gemein­schafts­ver­hält­nis­ses in das Grund­buch ein­zu­tra­gen sind. Auch eine Auf­las­sung an die­se Gemein­schaft kann nicht gefor­dert wer­den (ent­ge­gen OLG Olden­burg, Beschl. v. 22.05.1991 – 5 W 55/91 = Rpfle­ger 1991, 412).
3. Das sich aus dem nie­der­län­di­schen Recht erge­ben­de Gemein­schafts­ver­hält­nis lässt sich in einer für die Bedürf­nis­se des Rechts­ver­kehrs aus­rei­chen­den Wei­se dadurch im Grund­buch bezeich­nen, dass der erwer­ben­de Eigen­tü­mer in Abtei­lung I, Spal­te 2 des Grund­buch­blat­tes mit dem Zusatz ein­ge­tra­gen wird, dass er im gesetz­li­chen Güter­stand der Güter­ge­mein­schaft nie­der­län­di­schen Rechts lebt.
4. Mit der Auf­nah­me ledig­lich des erwer­ben­den Ehe­gat­ten als Eigen­tü­mer im Grund­buch bei gleich­zei­ti­gem Hin­weis auf die bestehen­de Güter­ge­mein­schaft wird die­ses Rechts­ver­hält­nis ein­deu­tig abge­grenzt von dem­je­ni­gen, wel­ches ent­steht, wenn bei­de Ehe­gat­ten gemein­schaft­lich ein Grund­stück erwerben.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://www.dnoti.de/entscheidungen/details/?tx_dnotionlineplusapi_decisions%5bnodeid%5d=017c89ef-3f8b-4cf0-9e67-0874fe5563d3&cHash=97219e8d4a5201862ec646537c74c1e8