(Stutt­gart) Die Erklä­rung des Wider­rufs einer Schen­kung wegen gro­ben Undanks bedarf kei­ner Begründung.

Das, so der Stutt­gar­ter Fach­an­walt für Erbrecht Micha­el Henn, Vize­prä­si­dent der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V. mit Sitz in Stutt­gart, unter Hin­weis auf das soeben bekannt gege­be­ne Urteil vom 11. Okto­ber 2022 — X ZR 42/20 – hat der Bun­des­ge­richts­hof (BGH) ent­schie­den und damit auch eine bis­her unter den Ober­ge­rich­ten unter­schied­lich aus­leg­te Rechts­la­ge end­gül­tig geklärt.

In dem Fall war die Klä­ge­rin, die zwi­schen­zeit­lich ver­stor­ben ist und deren Erbin­nen die Klä­ge­rin­nen sind, Eigen­tü­me­rin einer Rei­he von Grund­stü­cken in Frank­furt am Main und Bonn. Im Jah­re 1993 und 1994 über­trug sie den Klä­ge­rin­nen und deren Bru­der — dem Beklag­ten — im Wege der vor­weg­ge­nom­me­nen Erb­fol­ge das Eigen­tum an vier­zehn Grund­stü­cken zu jeweils einem Drit­tel. Dabei behielt sie sich den lebens­lan­gen unent­gelt­li­chen Nieß­brauch vor. Mit einem wei­te­ren Ver­trag vom 16. Novem­ber 2000 über­trug sie dem Beklag­ten ein Grund­stück in Frank­furt am Main zu Alleineigentum.

Vom 2. bis zum 9. April 2008 war die Erb­las­se­rin sta­tio­när in einem Hos­pi­tal unter­ge­bracht. Am 10. April 2008 bewil­lig­te sie die Löschung der zu ihren Guns­ten ein­ge­tra­ge­nen Nieß­brauchs­rech­te. Der die Unter­schrift der Erb­las­se­rin beglau­bi­gen­de Notar über­sand­te die Urkun­den weni­ge Tage spä­ter der gemein­sa­men Haus­ver­wal­tung der Klä­ge­rin­nen und des Beklag­ten “zur wei­te­ren Ver­fü­gung und Ver­wah­rung bei ihren Unter­la­gen”. Die Urkun­den wur­den in einem Safe im Geschäfts­lo­kal der Haus­ver­wal­tung aufbewahrt.

Im Febru­ar 2010 stell­te eine GmbH, deren Geschäfts­füh­rer und beherr­schen­der Gesell­schaf­ter der Beklag­te war, die Zah­lung der Pacht für die Nut­zung eines ande­ren Grund­stücks der Erb­las­se­rin in Bonn ein. Die Erb­las­se­rin erwirk­te des­we­gen vor dem Land­ge­richt Bonn einen gegen die Gesell­schaft gerich­te­ten Zah­lungs­ti­tel in Höhe von 1.308.588,30 Euro.

Fer­ner mach­te der Beklag­te eigen­mäch­tig von den Löschungs­be­wil­li­gun­gen der zu ihren Guns­ten ein­ge­tra­ge­nen Nieß­brauchs Rech­te Gebrauch.

Im wei­te­ren Ver­lauf hat­te die Erb­las­se­rin gegen­über dem Beklag­ten den Wider­ruf der Schen­kun­gen der Grund­stü­cke erklärt und die Rück­über­tra­gung des (Mit-)Eigentums an die­sen fünf­zehn Grund­stü­cken ver­langt, woge­gen die­ser sich wehrte.

Der BGH ent­schied nun in letz­ter Instanz, dass der Wider­ruf von Schen­kun­gen wegen gro­ben Undanks kei­ner Begrün­dung bedarf und damit recht­mä­ßig war.

Henn emp­fahl, dies zu beach­ten und in allen Zwei­fels­fäl­len Rechts­rat ein­zu­ho­len, wobei er u. a. auch auf die bun­des­weit mehr als 700 auf Erbrecht, Erb­schaft­steu­er­recht und Schei­dungs­recht spe­zia­li­sier­ten Rechts­an­wäl­te und Steu­er­be­ra­ter der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., www.dansef.de verwies.

 

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