(Nürn­berg) Immer mehr Men­schen set­zen sich früh­zei­tig mit der eige­nen Behand­lung am Lebens­en­de aus­ein­an­der und zie­hen dabei häu­fig auch in Betracht, mit Hil­fe einer sog. „Pati­en­ten­ver­fü­gung” Rege­lun­gen für sich zu treffen. 

Hier­bei, so der Bad Nau­hei­mer Rechts­an­walt Klaus Rup­pert, Lan­des­re­gio­nal­lei­ter „Erbrecht” für Hes­sen der Deut­schen Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung  für Erb- und Fami­li­en­recht e. V. (DANSEF) mit Sitz in Nürn­berg, han­delt es sich eine Wil­lens­er­klä­rung zur medi­zi­ni­schen Behand­lung für die Fäl­le, in denen auf­grund Krank­heit, Alter, Unfall o. a. sei­tens des Betrof­fe­nen  kei­ne Ein­wil­li­gungs­fä­hig­keit mehr besteht. Mit der Pati­en­ten­ver­fü­gung wei­se der Pati­ent den Arzt für den Fall sei­ner Ein­wil­li­gungs­un­fä­hig­keit im Vor­aus an, bestimm­te medi­zi­ni­sche Maß­nah­men nach sei­nen per­sön­li­chen Vor­stel­lun­gen vor­zu­neh­men oder zu unter­las­sen. Sie kön­ne zusam­men mit einer Vor­sor­ge­voll­macht den Wil­len in Bezug auf ärzt­li­che und pfle­ge­ri­sche Maß­nah­men ver­bind­lich fest­hal­ten und des­sen Durch­set­zung mit dem Bevoll­mäch­tig­ten sicher­zu­stel­len. Dass sorg­fäl­tig ver­fass­te Pati­en­ten­ver­fü­gun­gen wirk­sam sind, ste­he auch für die Bun­des­ärz­te­kam­mer außer Frage.

Das Pro­blem sei aber häu­fig die Erstel­lung einer wirk­sa­men Pati­en­ten­ver­fü­gung, betont Rup­pert, da es hier­in oft an kla­ren Erklä­run­gen feh­le, die der behan­deln­de Arzt im kon­kre­ten Fall als ver­bind­lich aner­ken­nen soll. Die Pati­en­ten­ver­fü­gung müs­se daher inhalt­lich klar sein. Die gewoll­te medi­zi­ni­sche Behand­lung müs­se für einen bestimm­ten Fall fest­ge­legt wer­den und der Bin­dungs­wil­le des Pati­en­ten auch für den kon­kre­ten Moment der Maß­nah­me noch erkenn­bar sein. Dann aber sei die Ver­fü­gung auch bin­dend, d. h., der von ihr abwei­chen­de Arzt mache sich ande­ren­falls ggfs. straf­bar, da sei­ne Behand­lung nicht mehr vom Wil­len des Pati­en­ten gedeckt ist. Jede Behand­lung gegen den deut­lich erklär­ten oder mut­maß­li­chen Wil­len des Pati­en­ten sei im recht­li­chen Sin­ne jedoch  ein  Ein­griff in die kör­per­li­che Unver­sehrt­heit und damit zugleich eine straf­ba­re Körperverletzung.

Der Bun­des­tag pla­ne der­zeit, die viel­fach noch in der Bevöl­ke­rung — lei­der aber auch bei Ärz­ten und in Kran­ken­häu­sern und Hei­men —  bestehen­de Rechts­un­si­cher­heit im Hin­blick auf deren Ver­bind­lich­keit  von Pati­en­ten­ver­fü­gun­gen zu besei­ti­gen und per Gesetz zu regeln. Dabei sol­len ver­fas­sungs­recht­li­che Vor­ga­ben zur Men­schen­wür­de und zum Selbst­be­stim­mungs­recht umge­setzt wer­den, wobei die Gesetz­ent­wür­fe jeweils vor­se­hen, dass Pati­en­ten­ver­fü­gun­gen ver­bind­lich sein sol­len, wenn auch in unter­schied­li­chen Nuan­cen. Dane­ben soll auch fest­ge­legt wer­den, wann und in wel­chen Fäl­len das Gericht bei Unklar­hei­ten oder Mei­nungs­un­ter­schie­den zwi­schen Arzt und Bevoll­mäch­tig­tem ein­zu­schal­ten sei, so Rup­pert. Ob ein ent­spre­chen­des Gesetz dem­nächst ver­ab­schie­det wer­de, sei jedoch z. Zt. immer noch zwei­fel­haft. Dies ände­re aber nichts an der Wirk­sam­keit einer bereits bestehen­den sach­ge­recht errich­te­ten  Patientenverfügung.

Nähe­re Aus­künf­te ertei­le jeder Anwalt oder Notar, wobei Rup­pert in die­sem Zusam­men­hang u. a. auch auf die DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung  für Erb- und Fami­li­en­recht e. V —  www.dansef.de — ver­wies, in der bun­des­weit mehr als 700 auf Erbrecht, Erb­schaft­steu­er­recht und Schei­dungs­recht spe­zia­li­sier­te Rechts­an­wäl­te und Steu­er­be­ra­ter orga­ni­siert seien.

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Klaus Rup­pert
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