(Stutt­gart) Nach einem am 16. Juni 2010 ver­öf­fent­lich­ten Urteil des Bun­des­fi­nanz­hofs ver­län­gert sich die Alters­gren­ze, bis zu der für Kin­der in Aus­bil­dung Kin­der­geld gewährt wird, auch dann um die gesam­te Dau­er der Zivil­dienst­zeit, wenn der Dienst nicht an einem Monats­ers­ten begon­nen hat und des­halb im ers­ten Monat des Diens­tes noch Kin­der­geld bezo­gen wor­den ist. 

Dar­auf ver­weist der Kie­ler Steu­er­be­ra­ter Jörg Pas­sau, Vize­prä­si­dent der Deut­schen Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V. (DANSEF) mit Sitz in Stutt­gart unter Hin­weis auf ein am 16.06.2010 ver­öf­fent­lich­tes Urteil des Bun­des­fi­nanz­hofs (BFH) vom 20. Mai 2010 — III R 4/10.

Der ent­schie­de­ne Fall betraf den Kin­der­geld­an­spruch für einen Stu­den­ten, der vom 4. August 2003 bis zum 31. Mai 2004 Zivil­dienst geleis­tet hat­te und für den sein Vater, der Klä­ger, im August 2003 noch Kin­der­geld erhal­ten hat­te. Die Fami­li­en­kas­se zahl­te Kin­der­geld über die gesetz­li­che Alters­gren­ze von 25 Jah­ren hin­aus nur für wei­te­re neun Mona­te, obwohl der Zivil­dienst zehn Mona­te gedau­ert hat­te. Dabei ging sie in Über­ein­stim­mung mit ihrer Dienst­an­wei­sung davon aus, dass durch die Kin­der­geld­zah­lung für den ers­ten Dienst­mo­nat die­ser bereits abge­gol­ten sei.

Der BFH hat es dage­gen abge­lehnt, den Geset­zes­wort­laut zu Las­ten der Kin­der­geld­be­rech­tig­ten ein­zu­schrän­ken, so Passau.

Er hat­te bereits mit Urteil vom 27. August 2008 III R 88/07 (BFH/NV 2009, 132) ent­schie­den, dass ein stu­die­ren­des Kind auch dann über die Alters­gren­ze hin­aus für die Dau­er des geleis­te­ten Wehr­diens­tes berück­sich­tigt wird, wenn der Dienst nicht am Monats­ers­ten ange­tre­ten wor­den war und der Kin­der­geld­be­rech­tig­te daher im ers­ten Monat des Wehr­diens­tes noch Kin­der­geld bezo­gen hat­te. Die Ver­wal­tung hat­te die­ses Urteil jedoch nicht angewandt.

Pas­sau emp­fahl, dies zu beach­ten und ggfs. recht­li­chen oder  steu­er­li­chen Rat in Anspruch zu neh­men, wobei er dabei u. a. auf die DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung  für Erb- und Fami­li­en­recht e. V —  www.dansef.de — verwies.

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