(Stutt­gartl) Die ernst­haf­te Vor­be­rei­tung auf ein Abitur für Nicht­schü­ler ist — zumin­dest ab dem Monat der Anmel­dung zur Prü­fung — als Berufs­aus­bil­dung anzusehen.

Dies, so der Kie­ler Steu­er­be­ra­ter Jörg Pas­sau, Vize­prä­si­dent der Deut­schen Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V. (DANSEF) mit Sitz in Stutt­gart, hat der Bun­des­fi­nanz­hof (BFH) mit einem am 26.08.2009 ver­öf­fent­lich­ten Urteil vom 18. März 2009, Az.:  III R 26/06 entschieden.

Im Streit­fall bezog die Klä­ge­rin für ihre Toch­ter Kin­der­geld. Die­se besuch­te im Schul­jahr 2000/2001 die 13. Klas­se eines Gym­na­si­ums. Im Janu­ar 2001 ver­ließ sie die Schu­le vor­zei­tig, ab Okto­ber 2001 stu­dier­te sie in Paris Fran­zö­sisch und fran­zö­si­sche Kul­tur. Nach ihrer Rück­kehr im Som­mer 2002 mel­de­te sie sich im Sep­tem­ber 2002 bei der Bezirks­re­gie­rung Düs­sel­dorf zu einer Abitur­prü­fung für Nicht­schü­ler an. Die schrift­li­chen Prü­fun­gen fan­den im Febru­ar 2003, die münd­li­chen Prü­fun­gen im Juni 2003 statt. Im Jahr 2004 bestand sie die Wie­der­ho­lungs­prü­fung, nach­dem sie im Jahr zuvor geschei­tert war.

Die beklag­te Fami­li­en­kas­se gewähr­te ab Juli 2002 kein Kin­der­geld mehr, da sie der Ansicht war, die Abitur­prü­fung für Nicht­schü­ler sei kei­ne Berufs­aus­bil­dung i.S. von § 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a des Ein­kom­men­steu­er­ge­set­zes (EStG). Den hier­ge­gen gerich­te­ten Ein­spruch wies die Fami­li­en­kas­se zurück. Die Kla­ge vor dem Finanz­ge­richt hat­te über­wie­gend Erfolg, woge­gen die Fami­li­en­kas­se Revi­si­on einlegte.

Zu Unrecht, wie der BFH nun befand, so Passau.

Das Finanz­ge­richt habe zutref­fend ent­schie­den, dass eine ernst­haf­te Vor­be­rei­tung auf die Abitur­prü­fung für Nicht­schü­ler als Berufs­aus­bil­dung anzu­se­hen ist. Berei­te sich ein Kind ernst­haft auf das Abitur für Nicht­schü­ler vor, sei es nicht gerecht­fer­tigt, im Hin­blick auf die feh­len­de schu­li­sche Min­dest­or­ga­ni­sa­ti­on eine Berufs- bzw. Schul­aus­bil­dung des Kin­des zu ver­nei­nen und kein Kin­der­geld zu gewäh­ren; denn in sol­chem Fall wer­de die Leis­tungs­fä­hig­keit der Eltern durch Unter­halts­auf­wen­dun­gen für das Kind eben­so gemin­dert wie bei der Abitur­vor­be­rei­tung auf einem Gymnasium.

Pas­sau emp­fahl, die­ses Urteil zu beach­ten und ggfs. Rechts­rat ein­zu­ho­len, wobei er u. a. auch auf die auf Fami­li­en­recht spe­zia­li­sier­ten Anwäl­tin­nen und Anwäl­te in der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung  für Erb- und Fami­li­en­recht e. V —  www.dansef.de — ver­wies, in der bun­des­weit mehr als 700 auf Erbrecht, Erb­schaft­steu­er­recht und Schei­dungs­recht spe­zia­li­sier­te Rechts­an­wäl­te und Steu­er­be­ra­ter orga­ni­siert sind.

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