(Stutt­gart) Der Bun­des­fi­nanz­hof hat mit einem soeben bekannt gege­be­nen Urteil noch­mals klar­ge­stellt, dass Auf­wen­dun­gen für Besu­che zwi­schen nahen Ange­hö­ri­gen zwecks Kin­der­be­treu­ung in der Regel nicht als außer­ge­wöhn­lich i.S. des § 33 EStG, son­dern typi­sie­rend als durch all­ge­mei­ne Frei­be­trä­ge (Grund­frei­be­trag, kind­be­ding­te Frei­be­trä­ge) und ande­re steu­er­li­che Ermä­ßi­gun­gen abge­gol­ten anzu­se­hen sind.

Etwas ande­res gel­te nur wenn die Fahr­ten aus­schließ­lich zum Zwe­cke der Hei­lung oder Lin­de­rung einer Krank­heit unter­nom­men werden.

Dar­auf ver­weist der Kie­ler Steu­er­be­ra­ter Jörg Pas­sau, Vize­prä­si­dent der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., Stutt­gart, unter Hin­weis auf den bekannt gege­be­nen Beschluss des Bun­des­fi­nanz­hofs (BFH) vom 27. April 2022, IX B 21/21.

In dem Ver­fah­ren waren die Klä­ger und Beschwer­de­füh­rer sowohl vor dem Finanz­amt als auch dem Finanz­ge­richt damit geschei­tert Auf­wen­dun­gen nach Maß­ga­be des § 33 EstG gel­tend zu machen. Gegen das Urteil des Finanz­ge­richts hat­ten die Klä­ger und Beschwer­de­füh­rer die Zulas­sung der Revi­si­on gemäß § 115 Abs. 2 der Finanz­ge­richts­ord­nung (FGO) beim BFH bean­tragt. Dies wur­de nun abgewiesen.

Der Bun­des­fi­nanz­hof wies dar­auf hin, dass es ist in der Recht­spre­chung sowie im Schrift­tum geklärt ist, dass Auf­wen­dun­gen für Besu­che zwi­schen nahen Ange­hö­ri­gen zwecks Kin­der­be­treu­ung in der Regel nicht als außer­ge­wöhn­lich i.S. des § 33 des Ein­kom­men­steu­er­ge­set­zes (EStG), son­dern typi­sie­rend als durch all­ge­mei­ne Frei­be­trä­ge (Grund­frei­be­trag, kind­be­ding­te Frei­be­trä­ge) und ande­re steu­er­li­che Ermä­ßi­gun­gen abge­gol­ten anzu­se­hen sind, es sei denn, die Fahr­ten wer­den aus­schließ­lich zum Zwe­cke der Hei­lung oder Lin­de­rung einer Krank­heit unter­nom­men. Dies gel­te erst recht für die von den Klä­gern gel­tend gemach­ten Ver­pfle­gungs­mehr­auf­wen­dun­gen, die nach dem ein­deu­ti­gen Wort­laut des Geset­zes nur bei einer betrieb­li­chen oder beruf­li­chen Tätig­keit gel­tend gemacht wer­den können.

Für die von den Klä­gern auf­ge­wor­fe­ne Fra­ge der Berück­sich­ti­gung ihrer Auf­wen­dun­gen nach Maß­ga­be des § 33a EStG sei eben­falls das Vor­lie­gen grund­sätz­li­cher Bedeu­tung nicht erkenn­bar. Inso­weit fol­ge bereits aus dem ein­deu­ti­gen Wort­laut des Geset­zes in § 33a Abs. 1 Satz 4 EStG, dass eine Gel­tend­ma­chung nur dann mög­lich ist, wenn u.a. weder der Steu­er­pflich­ti­ge noch eine ande­re Per­son Anspruch auf Kin­der­geld oder einen Kin­der­frei­be­trag hat. Nach den unstrei­ti­gen und auch nicht mit einer Ver­fah­rens­rüge ange­grif­fe­nen Fest­stel­lun­gen des FG war jedoch die Toch­ter der Klä­ger kindergeldberechtigt.

Pas­sau emp­fahl, dies zu beach­ten sowie ggfs. recht­li­chen und steu­er­li­chen Rat ein­zu­ho­len, wobei er u. a. auch auf die bun­des­weit mehr als 700 auf Erbrecht, Erb­schaft­steu­er­recht und Schei­dungs­recht spe­zia­li­sier­ten Rechts­an­wäl­te und Steu­er­be­ra­ter der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., www.dansef.de verwies.

 

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