(Stutt­gart) Haben meh­re­re Erb­las­ser den­sel­ben Vor­er­ben und nach des­sen Tod den­sel­ben Nach­er­ben ein­ge­setzt, steht dem Nach­er­ben auf Antrag für alle der Nach­erbfol­ge unter­lie­gen­den Erb­mas­sen ins­ge­samt ledig­lich ein Frei­be­trag zu.

Der Nach­er­be muss in sei­nem Antrag ange­ben, wel­ches Ver­hält­nis zu wel­chem ursprüng­li­chen Erb­las­ser der Ver­steue­rung zugrun­de gelegt wer­den soll. Danach rich­ten sich der Frei­be­trag und die Steu­er­klas­se für das der Nach­erbfol­ge unter­lie­gen­de Vermögen.

Dar­auf ver­weist der Nürn­ber­ger Fach­an­walt für Erb- und Steu­er­recht sowie Han­dels- und Gesell­schafts­recht Dr. Nor­bert Gie­se­ler, Vize­prä­si­dent der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., Stutt­gart, unter Hin­weis auf die Mit­tei­lung des Bun­des­fi­nanz­hofs (BFH) vom 2.06.2022 zu sei­nem Urteil vom 01. Dezem­ber 2021, II R 1/20.

In dem Streit­fall ver­starb im Jah­re 1966 der Groß­va­ter, im Jah­re 1992 die Groß­mutter der Klä­ger und Revi­si­ons­klä­ger (Klä­ger). Die Groß­el­tern hat­ten die Tan­te der Klä­ger als Vor­erbin und auf deren Tod u.a. die Klä­ger als Nach­er­ben ein­ge­setzt. Die Tan­te ver­starb am xx.xx.2015 und wur­de ihrer­seits u.a. durch die Klä­ger als Mit­er­ben beerbt. Der Vater der Klä­ger war bereits vor der Vor­erbin verstorben.

In den Erb­schaft­steu­er­be­schei­den gegen­über den Klä­gern berück­sich­tig­te das Finanz­amt Frei­be­trä­ge von 400.000 € pro Erben. Mit ihren Ein­sprü­chen sowie ihren Kla­gen ver­tra­ten die Klä­ger die Auf­fas­sung, jedem von ihnen ste­he der Frei­be­trag in Höhe von 400.000 € zwei­mal zu, näm­lich ein Frei­be­trag für jede Nach­erb­schaft, da es sich hier jeweils um zwei Nach­erb­schaf­ten handele.

Das ange­ru­fe­ne Finanz­ge­richt wies bei­de Kla­gen ab. Dem Nach­er­ben sei auch für meh­re­re gleich­zei­tig von dem­sel­ben Vor­er­ben ange­fal­le­ne Nach­erb­schaf­ten nur ein Frei­be­trag zu gewäh­ren. Unge­ach­tet der Anzahl der Nach­erb­schaf­ten lie­ge erb­schaft­steu­er­recht­lich ‑‑anders als zivilrechtlich‑‑ ledig­lich ein ein­heit­li­cher Erwerb vom Vor­er­ben vor.

Die­se Auf­fas­sung, so Dr. Gie­se­ler, hat der Bun­des­fi­nanz­hof nun in sei­nem Urteil bestätigt.

Er emp­fahl, dies zu beach­ten sowie ggfs. recht­li­chen und steu­er­li­chen Rat ein­zu­ho­len, wobei er u. a. auch auf die bun­des­weit mehr als 700 auf Erbrecht, Erb­schaft­steu­er­recht und Schei­dungs­recht spe­zia­li­sier­ten Rechts­an­wäl­te und Steu­er­be­ra­ter der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., www.dansef.de verwies.

 

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