(Stutt­gart) Durch Kos­ten für ein ange­mes­se­nes Grab­denk­mal des Erb­las­sers kann der Erbe sei­ne Erb­schaft­steu­er min­dern. Es spielt kei­ne Rol­le, wenn es sich dabei um ein Zweit­grab han­delt. Vor­aus­set­zung ist aber, dass der Erb­las­ser dort sei­ne letz­te Ruhe findet.

Dar­auf ver­weist der Nürn­ber­ger Fach­an­walt für Erb- und Steu­er­recht sowie Han­dels- und Gesell­schafts­recht Dr. Nor­bert Gie­se­ler, Vize­prä­si­dent der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., Stutt­gart, unter Hin­weis auf die Mit­tei­lung des Bun­des­fi­nanz­hofs (BFH) vom 21.04.2022 zu sei­nem Urteil vom 01.09.2021 – II R 8/20.

Im Streit­fall hat­te der Erbe, nach­dem sein ver­stor­be­ner Bru­der in einem her­kömm­li­chen Grab bestat­tet wor­den war, ein auf­wen­di­ges Mau­so­le­um als zwei­te Grab­stät­te in Auf­trag gege­ben und die Kos­ten hier­für in sei­ner Erb­schaft­steu­er­erklä­rung gel­tend gemacht. Das Finanz­amt und das Finanz­ge­richt lehn­ten den Abzug ab.

Nach Auf­fas­sung des BFH sind zwar grund­sätz­lich nur die Kos­ten für ein zeit­lich zuerst errich­te­tes Grab­denk­mal bei der Erb­schaft­steu­er abzugs­fä­hig. Es kann aber auch Fäl­le geben, in denen aus ver­schie­de­nen Grün­den der Ver­stor­be­ne zunächst nur pro­vi­so­risch in einer ers­ten Grab­stät­te und dann im Anschluss dau­er­haft in einem Zweit­grab bestat­tet wird.

Für das zwei­te Grab­denk­mal sind Kos­ten in ange­mes­se­ner Höhe abzugs­fä­hig. Was ange­mes­sen ist, bestimmt sich im Ein­zel­fall danach, wie der Erb­las­ser gelebt hat und wie­viel er hin­ter­las­sen hat. Außer­dem ist zu berück­sich­ti­gen, wel­che Bräu­che und reli­giö­sen Vor­ga­ben in sei­nen Krei­sen für eine wür­di­ge Bestat­tung üblich sind. In der Pra­xis soll­te der Erbe dies­be­züg­lich früh­zei­tig Nach­wei­se sam­meln und dem Finanz­amt vor­le­gen. Über­schrei­ten die Kos­ten im Ein­zel­fall die Ange­mes­sen­heit, sind sie ent­spre­chend zu kür­zen und nur die ange­mes­se­nen zu berücksichtigen.

Dr. Gie­se­ler emp­fahl, dies zu beach­ten sowie ggfs. recht­li­chen und steu­er­li­chen Rat ein­zu­ho­len, wobei er u. a. auch auf die bun­des­weit mehr als 700 auf Erbrecht, Erb­schaft­steu­er­recht und Schei­dungs­recht spe­zia­li­sier­ten Rechts­an­wäl­te und Steu­er­be­ra­ter der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., www.dansef.de verwies.

 

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