(Stutt­gart) Noch immer ist der Mythos weit ver­brei­tet, dass ein Ehe­gat­te nach der Ehe­schlie­ßung auch für die Schul­den des ande­ren Ehe­gat­ten haf­tet, es sei denn, es wer­de vor der Ehe­schlie­ßung Güter­tren­nung vereinbart. 

Ins­be­son­de­re Selbst­stän­di­ge oder der ver­mö­gen­de­re Ehe­part­ner, so die Frank­fur­ter Rechts­an­wäl­tin und Fach­an­wäl­tin für Fami­li­en­recht Hele­ne – Moni­ka Filiz, Vize­prä­si­den­tin der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V. mit Sitz in Stutt­gart, drän­gen den ande­ren Ehe­gat­ten vor der Ehe­schlie­ßung oft vor­ab Güter­tren­nung in einem nota­ri­el­len Ver­trag zu ver­ein­ba­ren, damit „der ande­re im Fal­le einer Insol­venz oder ande­ren Schul­den nicht mit­haf­ten muss“.

Dies, so betont Rechts­an­wäl­tin für Fami­li­en­recht Filiz, ist aller­dings völ­li­ger Quatsch!

Auch im gesetz­li­chen Güter­stand der Zuge­winn­ge­mein­schaft, also wenn die Ehe­gat­ten gera­de kei­ne Güter­tren­nung ver­ein­bart haben, haf­tet ein Ehe­gat­te nicht auto­ma­tisch für die Schul­den des ande­ren Ehe­gat­ten, son­dern es haf­tet nur der­je­ni­ge, der die Schul­den auch zu ver­tre­ten hat. Es fin­det also im gesetz­li­chen Güter­stand der Zuge­winn­ge­mein­schaft mit der Ehe­schlie­ßung kei­ne „Ver­mö­gens­ver­mi­schung“ statt, betont Filiz.

Anders sei der Sach­ver­halt nur dann, wenn die Ehe­gat­ten gemein­schaft­lich Schul­den machen, also zB gemein­sam ein Dar­le­hen zur Finan­zie­rung eines Hau­ses auf­neh­men und bei­de die Ehe­gat­ten die Dar­lehnsur­kun­de unter­zeich­nen. Dann haf­ten bei­de Ehe­gat­ten. Der Grund für die­se Haf­tung sei aber nicht die Ehe an sich, betont Filiz, son­dern der Umstand, dass der ande­re Ehe­gat­te die Dar­lehnsur­kun­de hier eben­falls unter­zeich­net hat.

Es gibt über­haupt nur eine gesetz­li­che Aus­nah­me, so Filiz, nach der auch der ande­re Ehe­gat­te wäh­rend der Ehe mit­ver­pflich­tet wer­den kann und zwar nach § 1357 BGB bei Geschäf­ten, die der ange­mes­se­nen Deckung des Lebens­be­darfs der Fami­lie die­nen, zB Ein­kauf von Lebens­mit­teln oder eines neu­en Fernsehers.

Rechts­an­wäl­tin Filiz stellt daher aus­drück­lich klar, dass ein Ehe­gat­te auch ohne Güter­tren­nung nicht auto­ma­tisch grund­sätz­lich auch für die Schul­den des ande­ren Ehe­gat­ten haf­tet. Dies gel­te sowohl wäh­rend der Ehe­zeit als auch nach einer Tren­nung oder nach der Schei­dung. Wich­tig sei eben, dass der ande­re Ehe­gat­te sich nicht selbst durch Mit­un­ter­zeich­nung von Dar­lehns­ver­trä­gen oder Bürg­schaf­ten in die Mit­haf­tung bege­ben hat.

Wer zB daher – was rela­tiv häu­fig vor­kom­me, so Filiz — wäh­rend der Ehe oder nach einer Tren­nung oder Schei­dung von Ban­ken, Inkas­so­un­ter­neh­men oder von sonst jeman­dem auf­ge­for­dert wer­de, die Schul­den des ande­ren Ehe­gat­ten zu beglei­chen, soll­te dies auf kei­nen Fall tun, son­dern sofort anwalt­li­chen Rat ein­ho­len, betont Filiz.

Sie emp­fahl, dies zu beach­ten und in allen Zwei­fels­fäl­len Rechts­rat ein­zu­ho­len, wobei er u. a. auch auf die bun­des­weit mehr als 700 auf Erbrecht, Erb­schaft­steu­er­recht und Schei­dungs­recht spe­zia­li­sier­ten Rechts­an­wäl­te und Steu­er­be­ra­ter der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., www.dansef.de verwies.

 

Für Rück­fra­gen steht Ihnen zur Verfügung:

Hele­ne – Moni­ka Filiz

Rechts­an­wäl­tin / Fach­an­wäl­tin für Fami­li­en­recht / Fach­an­wäl­tin für Bau- und Architektenrecht

Vize­prä­si­den­tin der DANSEF e. V.

 

Büro­ge­mein­schaft mit

Frei­ling & Part­ner Rechtsanwälte
Paul-Ehr­lich-Stra­ße 27
60596 Frank­furt am Main
Tele­fon: +49 (0)69 9686 1460 40
Tele­fax: +49 (0)69 9686 1460 99

Email RA-Filiz@web.de

https://www.freiling-partner.com/filiz.php